
© Manfred Thomas
Landeshauptstadt: Keine Chance, Arbeit geht vor!
Wer am Freitag das Deutschland-Spiel sehen darf
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Zweifellos, die Nation ist im WM-Fieber angekommen. Ob beim Public-Viewing oder gemütlich vor dem Fernseher daheim, die wenigsten Leute lassen sich das Spektakel entgehen. Doch vielen macht am Freitag die Austragungszeit des Spiels zwischen Deutschland und Serbien einen Strich durch die Rechnung. Die Arbeit geht vor, so lautet der allgemeine Konsens. „Keine Chance“, sagt der Pressesprecher des Polizeipräsidiums Potsdam: „Wir sind für den Bürger und seine Sicherheit da.“ Auch im Klinikum „Ernst von Bergmann“ kümmern sich Ärzte und Krankenschwestern rund um die Uhr um ihre Patienten. „Kundenbetreuung steht im Vordergrund“ heißt die erste Regel bei der AOK Berlin-Brandenburg. Für Diskussionen und Auswertungen muss die Zeit in den Pausen reichen. Ebenso die im Verkauf Tätigen, wie die Angestellten von Karstadt, werden wohl auf das Spiel verzichten müssen. Bei der Deutschen Post haben sich besonders enthusiastische Fußballfans sogar den Tag frei genommen.
Eine kreative Lösung hat das Humboldt-Gymnasium gefunden. Hier findet während der Austragung eine Unterrichtsverlagerung statt, Schüler und Lehrer können so gemeinsam in der Schule oder zu Hause das Spiel verfolgen. Auch bei der Stadtverwaltung hat es Oberbürgermeister Jann Jakobs seiner Belegschaft ermöglicht, am Fußballfieber teilzuhaben. Im Stadthaus wurde ein Fernsehraum eingerichtet, den jeder Mitarbeiter dank Gleitzeit außerhalb der Arbeitszeit nutzen kann. Potsdam werde darunter nicht leiden, so die Stadtverwaltung. Glück haben die Mitarbeiter in Elektronikfachgeschäften wie Media Markt. Dort wird das Spiel auf den ausgestellten Bildschirmen übertragen und kann während der Arbeit verfolgt werden. Auch die Mitarbeiter des Filmmuseums gehen nicht ganz ohne aus. Dort gibt es im Filmcafé eine Leinwand mit Liveübertragung, von der sie sicher den einen oder anderen Blick erhaschen können. ca/fe
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