zum Hauptinhalt

Landeshauptstadt: Keine Daten im Laptop

Stadt hat Beauftragten für IT-Sicherheit berufen

Stand:

Die Potsdamer Stadtverwaltung hat seit 1. Januar dieses Jahres einen IT-Sicherheitsbeauftragten. Christian Teubner-Schliemann ist für die Sicherheit der städtischen Informationstechnik zuständig, erklärte gestern Reiner Pokorny, Leiter des städtischen Servicebereiches Verwaltungsmanagement. Zudem werden Pokorny zufolge bis etwa Mai Sicherheitsrichtlinien für die Informationssicherheit in der Stadtverwaltung erarbeitet und dann vom Oberbürgermeister genehmigt. Ferner wird Potsdam ab April zusammen mit den kreisfreien Städten Brandenburgs, Cottbus, Frankfurt (Oder) und Brandenburg (Havel) eine Arbeitsgruppe bilden. „Viele Städte haben dieselben Probleme wie wir“, erklärte der Bereichsleiter: „Wir wollen das Rad nicht viermal neu erfinden.“

Die Landesbeauftragte für den Datenschutz, Dagmar Hartge, hatte gestern bei der Vorstellung ihres Berichts für die Jahre 2008 und 2009 den märkischen Kommunen ein schlechtes Zeugnis ausgestellt. Nur zwölf Prozent der Städte und Gemeinden setzen laut einer Umfrage datenschutzrechtliche Anforderungen um, 60 Prozent hätten erst gar kein Sicherheitskonzept. „Das Ergebnis ist niederschmetternd“, so die Landesbeauftragte.

Potsdams Verwaltungsmanager Pokorny erklärte, die Landeshauptstadt setze sich bereits seit 2003 intensiv mit dem Thema IT-Sicherheit auseinander. „Uns war früh klar, dass kann man nicht mehr mit der linken Hand machen“, erklärte Pokorny. Allerdings war Potsdam erst 2008 in einen Datenskandal verwickelt, der Pokorny zufolge aber andere Kommunen stärker betraf. Damals waren die Meldedaten von über 500 000 Bürgern stundenlang offen im Internet einsehbar. Allerdings, so Pokorny, seien von Potsdamern nur Daten öffentlich geworden, die ohnehin „im Telefonbuch stehen“.

Erster Grundsatz sei es, so Pokorny, den öffentlich zugänglichen Bereich der Stadt-Homepage nur mit den Daten auszustatten, die für den Austausch mit den Bürgern unbedingt notwendig sind. Ferner gäbe es für die Mitarbeiter der Verwaltung die strikte Anweisung, mit Memory-Sticks oder CD-Roms keine Daten zu transportieren, – und sollte dies doch einmal notwendig sein – dies nicht unverschlüsselt zu tun. Zugleich seien die Laptops der Stadt nur zur Kommunikation, nicht zur Datenspeicherung vorgesehen, so Pokorny – weil sie verloren und in die Hände Unbefugter gelangen könnten. gb

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })