zum Hauptinhalt

Landeshauptstadt: Keine Doppelung der Hilfsangebote

Schweers will Überschneidungen der Pläne von AWO und Stibb vermeiden: Gespräch vereinbart

Stand:

Am Stern - Eine Doppelung der Angebote wolle man auf jeden Fall vermeiden, sagte gestern Norbert Schweers auf PNN-Anfrage. Der Jugendamtsleiter reagierte damit auf eine Missstimmung im Wohngebiet am Stern, wo die jüngste Veröffentlichung der Pläne der Arbeiterwohlfahrt (AWO) für ein Eltern-Kind-Zentrum auf Unmut bei anderen sozialen Trägern stießen.

Als die AWO-Konzeption öffentlich wurden, habe man sich über den Neuigkeitswert der Nachricht gewundert, sagt Tobias Klein, Leiter des Kindertreffs am Stern. Schon vor mehreren Jahre habe die Einrichtung in Trägerschaft des Sozial-Therapeutischen Instituts Berlin-Brandenburg (Stibb), ein ähnliches Angebot entwickelt. Auch hier werde mit den Kinderclub-Besuchern gekocht. Eine sehr löbliche Sache, die auch gut angenommen werde, erklärte Norbert Schweers, der jetzt ein Konkurrenzdenken unter den Trägern vermeiden wolle. Für die kommende Woche habe er deshalb ein Treffen mit Vertretern der AWO Kinder- und Jugendhilfe gGmbH verabredet, um deren Konzept genau abzustimmen. Als „äußerst unglücklich“ bezeichnete Schweers den in dem Zusammenhang vielfach gebrauchten Begriff der „Suppenküche“ für Kinder, die die AWO plane. Tatsächlich sei die Küche nur ein Baustein im Gesamtkonstrukt des Zentrums für Elternbildung und Kompetenzentwicklung. Darum treffe der Name Eltern-Kind-Zentrum die Angebotspalette besser.

Seit Januar dieses Jahres, erläuterte Kindertreffleiter Klein weiter, habe man das Angebot für die Sieben- bis 14-Jährigen nun der Konzeption der „Anderen Kinderbetreuung“ (Aki) angepasst. Mit der Anpassung an die vom Jugendamt konzipierte Alternative zur klassischen Hortbetreuung habe man eine von der Streichung bedrohte Stelle retten können, so Klein. Und obwohl es sich um ein für die Eltern kostenloses Angebot handele, garantiere die vertraglich vereinbarte Aki eine höhere Verbindlichkeit, erläutert der Treffleiter. Inzwischen seien 23 Vereinbarungen dieser Art geschlossen. Die Kids kämen gleich nach der Schule in den Kindertreff, kochten dort gemeinsam mit den Betreuern, machten anschließend ihre Hausaufgaben und hätten danach Spielzeit. Der Vertrag zwischen Einrichtung und Erziehungsberechtigten binde die Eltern stärker ein: Sie sollten an Elternabenden teilnehmen und ihre Zöglinge entschuldigen, wenn sie nicht kommen könnten. „Unsere Kapazität ist nicht unbegrenzt“, räumt Tobias Klein ein. Der Kindertreff könne also nicht den Gesamtbedarf an solchen Angeboten für die Wohngebiete Stern und Drewitz abdecken. Die AWO solle mit ihrem Konzept die Hilfen für die Familien sinnvoll ergänzen, sagt auch Jugendamtsleiter Schweers.

Das Vorhaben der AWO findet bei der Bürgerinitiative am Stern große Aufmerksamkeit, denn für sie hat das Zusammenwirken mit den hiesigen Kinder- und Jugendeinrichtungen wie Stibb und Klub 18 einen großen Stellenwert. „Wir spüren, dass sich die sozialen Probleme in den Familien ausbreiten und immer mehr Kinder davon betroffen sind“, sprach ein Bürger im Namen vieler. NIK/JO

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })