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Bester Nulldreier. Markus Müller am Dienstagabend gegen Wiesbaden.

© Jan Kuppert

Sport: Keine Freude über einen Punkt

Markus Müller war am Dienstag der entscheidende Babelsberger Nulldreier beim 2:2 gegen Wiesbaden

Stand:

Durchatmen beim SV Babelsberg 03. Am Dienstagabend spielte der Fußball-Drittligist daheim dank eines späten, aber nicht zu späten Aufbäumens 2:2 (0:2) gegen den SV Wehen Wiesbaden, womit er zumindest einen Punkt rettete (PNN berichteten). „Ich bin erleichtert über den Punktgewinn, aber unsere erste Halbzeit gegen Wehen ist nicht zu akzeptieren“, erklärte anschließend SVB-Cheftrainer Christian Benbennek. Und auch Markus Müller sah es so: „Mit dem 2:2 können wir nicht zufrieden sein, denn was wir – und zwar durchweg wir alle – in der ersten Halbzeit anboten, das war eine Frechheit. Da haben uns die Fans zurecht ausgepfiffen.“

Dass die Nulldreier nach dem Seitenwechsel endlich ins Spiel fanden und am Ende einem Sieg sogar näher waren als Wiesbaden, das hat vor allem einen Namen: Markus Müller. Der Stürmer war vor der Pause vorn blass geblieben und hatte da seine größte Szene in der 14. Spielminute, als er im eigenen Strafraum vor dem einschussbereiten Dominik Stroh-Engel rettete, der in der vergangenen Saison noch selbst im SVB-Trikot gekickt und ihn mit Pässen bedient hatte. In der Halbzeitpause war es dann sehr laut in der Babelsberger Kabine zugegangen, und auf die Frage, von wem dort die lautesten Worte gekommen seien, verriet Benbennek später: „Von mir – und von Markus Müller.“

„Nach einer solchen ersten Halbzeit ruhig zu bleiben, das geht gar nicht“, meint Müller dazu. Er war es auch, der nach Wiederanpfiff ein erstes Achtungszeichen setzte, ihm ein Schuss von der Strafraumgrenze aber noch über den Senkel rutschte (47.). Dann aber bereitete er Babelsbergs Anschlusstreffer vor, als er nach Doppelpass mit Philipp Kreuels das Leder im Liegen noch zu Kreuels spitzelte und der zum 1:2 einschob (73.). Und das 2:2 besorgte Müller mit einem straffen 20-Meter-Freistoß durch Wiesbadens Mauer hindurch selbst (78.). Auch sein Coach erklärte später, dass der 24-Jährige am Dienstagabend zwar nicht der Matchwinner, aber zumindest der Punktgewinner war. „Seine Mentalität war dafür mitentscheidend“, so Benbennek.

Markus Müllers Devise heißt fighten. „Ich bin, wie jeder weiß, kein Edeltechniker. Aber ich komme aus dem Erzgebirge, da definiert sich Fußball durch Kämpfen und Laufen“, erklärt der Schwarzschopf, der 2011 vom Halleschen FC nach Babelsberg gewechselt und in seinem ersten Drittliga-Jahr mit zwölf Treffern zweitbester Torschütze hinter Stroh-Engel (13) war. In dieser Saison kam seine Mannschaft bislang immer erst spät richtig auf Touren. Daheim gegen Darmstadt (2:0) und jetzt Wiesbaden zeitig genug für Punkte, auswärts in Chemnitz (0:1) und Rostock (1:4) dagegen nicht. „Es ist unverständlich, was wir vorher verschlafen“, grollte Müller am Dienstagabend. Erklären könne er dies nicht. „Aber diese erste Halbzeit müssen wir gründlich aufarbeiten.“

Viel Zeit dazu bleibt nicht, denn zum Abschluss der ersten englischen Woche dieser Saison tritt der SVB am Samstag beim 1. FC Heidenheim an. „Da haben wir nach dem 0:5 im vergangenen Jahr etwas gut zu machen. Dort müssen wir die Moral der zweiten Halbzeit gegen Wiesbaden zeigen“, sagt Markus Müller. Und: „Vielleicht sollten wir dafür schon mal vor dem Spiel richtig laut werden.“ Michael Meyer

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