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Kommentar über Klaar-Spendengelder: Keine gute Figur

Es darf nicht einerlei sein, wer das Geld für Kirchendächer spendet, meint Stefan Engelbrecht.

Pecunia non olet. Geld stinkt nicht. Entscheidend ist, was damit gemacht wird. Der Historiker Julius H. Schoeps hat grundsätzlich Recht mit dieser Aussage. Dennoch sollte immer auch gefragt werden, woher die schönen Scheine stammen und wie sie erworben wurden. Der Oberst a.D. Max Klaar wollte mit seiner Initiative das preußische Kulturerbe pflegen und auch die Garnisonkirche wiederaufbauen, die mit dem „Tag von Potsdam“ 1933 als Symbol für die Versöhnung zwischen konservativen Kräften und dem NS-Regime in die Geschichte einging. Ihm geht es – positiv formuliert – um die militärische Tradition und nicht um die durchaus wertvollen künstlerischen Errungenschaften Preußens. Das wird auch damit deutlich, dass die Friedenskirche nicht von Spenden der Stiftung profitiert, die nun neu vergeben werden müssen.

Vielleicht ist das auch besser so. Die mit Spenden beglückten Kirchengemeinden machten im Umgang mit den revisionistischen Äußerungen Klaars keine gute Figur und spielten sie herunter oder verstärkten sie durch eigene unbedachte Aussagen. Es darf nicht einerlei sein, wer das Geld für Kirchendächer spendet. Immerhin: Die Bistümer zeigten am Montag klare Haltung und empfahlen, nicht mehr mit der Stiftung zu kooperieren.

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Stefan Engelbrecht

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