Landeshauptstadt: Keine heiße Spur zum Feuerteufel vom Kirchsteigfeld
Trotz 50 Zeugenvernehmungen und erhöhter Polizeipräsenz tappen die Beamten nach der Auto-Brandserie immer noch im Dunkeln
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Kirchsteigfeld - Die Autobrände der vergangenen Monate im Kirchsteigfeld stellen die Polizei weiterhin vor ein Rätsel: Auch nach über 50 Zeugenvernehmungen habe die im Januar eingesetzte Ermittlungsgruppe keine heiße Spur, sagte Potsdams Polizeichef Maik Toppel auf einer Veranstaltung der Potsdamer Demokraten zum Thema Kriminalität im Kirchsteigfeld am Donnerstag. „Es gibt zur Zeit keine Hinweise auf eine tatsächliche Täterschaft“, erklärte er. Mangels konkreter Anhaltspunkte könne die Polizei derzeit keine mögliche Tätergruppe ausschließen. Die Polizeipräsenz im Kirchsteigfeld habe man wegen der Autobrände bereits erhöht. Dadurch konnten Toppel zufolge einige andere Straftaten aufgedeckt werden. Doch der oder die Feuerteufel sind bislang nicht zu fassen gewesen.
Hinsichtlich der Gesamtkriminalität im Stadtteil gab der Polizeichef jedoch Entwarnung: „Das Kirchsteigfeld ist aus polizeilicher Sicht kein Kriminalitätsschwerpunkt.“ Dennoch weise das Wohngebiet mit der Nähe zur Autobahn und weiteren Ausfallstraßen eine für flüchtende Täter durchaus günstige Infrastruktur auf. Gestohlene Autos könnten hier schnell abtransportiert werden. Die Polizei gehe davon aus, dass ein Teil dieser Fahrzeuge „relativ schnell außer Landes gebracht werde“, erklärte Toppel. Er rief die Bevölkerung zur Wachsamkeit auf. „Interessant ist, dass wir relativ wenige Hinweise aus der Bevölkerung bekommen.“
Für das Jahr 2013 verzeichnete die polizeiliche Kriminalstatistik 223 Straftaten im Kirchsteigfeld. Vor allem die Zahl der Diebstähle habe sich gegenüber dem Vorjahr erhöht, erläuterte Toppel. So sei deren Zahl um 22 gestiegen. Allein 17 Autodiebstähle habe man registrieren müssen. Hingegen ist die Zahl der Körperverletzungen laut Polizeistatistik von 25 im Jahre 2012 auf 14 im vergangenen Jahr gesunken.
Die mögliche Gründung einer Sicherheitspartnerschaft im Kirchsteigfeld war auf der Veranstaltung im Drewitzer Gasthaus ebenfalls ein Thema. Bei einer solchen koordinierten Zusammenarbeit zwischen Bürgern und der Polizei übernehmen Anwohner bestimmte Aufgaben, um die Sicherheit im Wohngebiet zu erhöhen. Hierzu kann zum Beispiel gehören, an speziellen Orten zu bestimmten Zeiten schlicht Präsenz zu zeigen. Jacqueline Krüger (FDP), Koordinatorin des Stadtteilrates im Kirchsteigfeld, sagte am Donnerstag, dass sich der Stadtteilrat bereits dafür ausgesprochen habe, etwaige Wünsche aus der Bevölkerung nach Einrichtung einer Sicherheitspartnerschaft zu unterstützen.
Wenige Stunden nach der Veranstaltung brannte bereits das nächste Auto – diesmal allerdings nicht im Kirchsteigfeld, sondern in der Waldstadt. Ein Zeuge hatte den Brand an der Buswendeschleife in der Heinrich-Mann-Allee um 1.45 Uhr gemeldet. Verletzt wurde niemand. Ein Zusammenhang mit den Fahrzeugbränden im Kirchsteigfeld werde geprüft, hieß es von der Polizei am Freitag. HC
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