ATLAS: Keine Hürden

Billy Wilder, Marlene Dietrich, Tom Cruise, Brad Pitt. Potsdam sonnt sich gern im Glanz dieser Namen und bildet sich einiges ein auf seinen Ruf als Filmstadt mit einer fast 100-jährigen Tradition. Da mag es manchem nur ein Achselzucken entlocken, dass die Film School nicht in Babelsberg eröffnet, sondern lieber nach Berlin geht. Doch der Babelsberger Medienschmiede mit Film- und Fernsehproduktionen, mit öffentlich-rechtlichem Rundfunk und zahllosen Branchenfirmen hätte die Schule gut zu Gesicht gestanden. Animation und digitales Design sind aus der Filmlandschaft nicht mehr wegzudenken und ein enormer Wachstumsmarkt. Eine Verzahnung mit Angeboten der Filmhochschule „Konrad Wolf“ wäre ideal gewesen. Nun hat das Land sicher keine unüberwindbaren Hürden für die Anerkennung der Privatschule errichtet. Vor dem Hintergrund der insolventen Vorgängerschule in Elstal zunächst eine Bankbürgschaft zu verlangen, darf getrost als plausibel angesehen werden. Nachdem darauf verzichtet wurde und auch andere Kompromissangebote des Landes in den Wind geschlagen wurden, muss sich die Schule die Frage stellen lassen, ob sie den Umzug nach Berlin nicht schon länger geplant hatte. Seriöses Gebaren sieht anders aus.