Landeshauptstadt: Keine Kletterwand
Alpenverein scheitert mit Parkhaus-Plänen
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Berliner Vorstadt - Die Pläne von Sven Westphal vom Potsdamer Alpenverein schienen allen Mitgliedern des Bauausschusses sympathisch. Dafür spricht der Ausgang der Abstimmung – keine Mehrheit dafür und keine dagegen: Da am Dienstagabend Stimmengleichheit herrschte, ist der Antrag der Fraktion Die Andere auf Errichtung einer Kletterwand an einer Brandwand des Parkhauses an der Schiffbauergasse somit abgelehnt.
Vergebens hatte Westphal auf die 850 Mitglieder der Potsdamer Alpenvereins-Sektion verwiesen, die „sich klettermäßig weiterentwickeln wollen“. Potsdamer Alpinisten nähmen an offenen Sachsen-Meisterschaften teil, argumentierte Westphal, eine Trainingsmöglichkeit werde daher dringend gebraucht. Die Kletterwand am Parkhaus des Architekten Moritz Kock – nicht die Stelle, an der das Boardinghaus entstehen soll – würde 13 Meter hoch und 45 Meter breit sein. Durch Eigenleistungen des Vereins beim Anbringen der Klettersprossen würde ein Wert von 200 000 Euro entstehen. Am Kulturstandort Tätige erklärten, Kultur und Sport „passen gut zueinander“, so der Alpinist.
Die Stadtverwaltung hielt dem entgegen, dass die Fläche für die Ansiedlung „innovativen Gewerbes“ vorgesehen ist und die Stadt für diesen Zweck auch Fördermittel bekommen habe. Die Einnahmen, die durch den Verkauf der 600-Quadratmeter-Fläche zu einem Quadratmeterpreis von 200 bis 300 Euro erzielt werden, sollten dem Treuhandvermögen des Sanierungsträgers zufließen und seien fest einkalkuliert. Wie der Baubeigeordnete Matthias Klipp (Bündnisgrüne) erklärte, werde die Fläche auf der Messe Expo Real in München im Oktober zum Verkauf angeboten. Dass die Fläche seit 2006 nicht verkauft werden konnte, ließ Klipp als Argument nicht gelten: Man müsse mit einer Gewerbefläche auf einen Investor warten können. Klipp zufolge gebe es im „Portfolio“ des Kommunalen Immobilienservice (KIS) sicher andere geeignete Gebäude mit fensterlosen Giebelwänden. gb
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