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Landeshauptstadt: Keine Lösung für zu kleines Theater-WC Theater an schlechter Akustik selbst schuld

Berliner Vorstadt - Der Potsdamer Theaterneubau an der Schiffbauergasse wird auch künftig keine nach DIN-Norm behindertengerechte Toilette haben. Die Nichteinhaltung der DIN-Norm sei ein Planungsfehler und bisher nicht zu beheben, sagte gestern Monika Remann, Leiterin des Kommunalen Immobilienservice (KIS) der Stadt, vor dem Hauptausschuss.

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Berliner Vorstadt - Der Potsdamer Theaterneubau an der Schiffbauergasse wird auch künftig keine nach DIN-Norm behindertengerechte Toilette haben. Die Nichteinhaltung der DIN-Norm sei ein Planungsfehler und bisher nicht zu beheben, sagte gestern Monika Remann, Leiterin des Kommunalen Immobilienservice (KIS) der Stadt, vor dem Hauptausschuss. Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) hatte jedoch ein DIN-gerechtes WC zugesagt. Mit dem Behindertenbeirat und dem -beauftragten sei der Kompromiss gefunden worden, eine breitere Tür einzubauen. Dies soll rund 10 000 Euro kosten und dauere fünf Tage, an denen im Theater nicht gespielt werden könne, so Remann. Der Planungsfehler hat zur Folge, dass nicht alle Menschen, die im Rollstuhl sitzen müssen, die Toilette benutzen können, weil der Raum zu klein ist. Geplant war zunächst, die Menschen in kleinere Rollstühle umzuheben.

Ungeklärt ist weiter, wie es zu der mangelhaften Akustik im Neubau kommen konnte – wobei Remann die Ansicht vertritt, die Akustik sei kein Mangel. Problem sei nur, dass der Theatersaal multifunktional nutzbar sei und Akustikexperten nicht für jede Nutzung eine Lösung gefunden hätten. Dazu komme, dass die Stapelstühle des Theaters nur 60 Prozent des Schall schluckten, den ein normaler Polsterstuhl aufnehme. Dass die Akustik bei den Premieren von „Nathan der Weise“ und „Sicherheitsabstand“ zur Eröffnung schlecht gewesen sei, daran sei das Theater selbst schuld. Es habe eigenmächtig die vorderen Wände des Saals mit „Absorptionselementen“ verkleidet, was eine „spürbare Sprachunverständlichkeit“ mit sich gebracht habe. Um zu sichern, dass im leeren Saal geprobt werden könne, seien für 20 000 Euro vor Eröffnung Akustikvorhänge montiert worden. Die Stadtverordneten Bettina Paulsen (CDU) und Ute Bankwitz (BürgerBündnis) stellten mehrfach fest, dass bekannt gewesen sei, dass ein multifunktioneller Saal gebaut werde – und die Akustik darauf hätte ausgerichtet werden müssen. Dass es nicht passierte, sei nicht zu verstehen. SCH

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