Sport: Keine Lust auf Rechnerei
Trainer Mario Schendel kann sich für Potsdams Judoka nichts anderes vorstellen als die erste Bundesliga
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Für die Schwergewichte des UJKC Potsdam hieß es am gestrigen Abend: noch etwas Gewicht machen. Um das vorgeschriebene Wettkampfgewicht vor dem heutigen Relegationsrückkampf gegen den JC Bottrop um den Verbleib in der ersten Bundesliga auf die Waage zu bringen, wurde sich noch einmal intensiv bewegt – beim Fußballspielen. „Die Leichtgewichte haben da weniger Probleme“, sagte Team-Trainer Mario Schendel. Heute Vormittag packen die Judoka noch einmal kräftig zu, wenn in der MBS-Arena die Mattenanlage für den Showdown aufgebaut wird.
Ab 18 Uhr geht es dann für die Potsdamer Kämpfer um alles. „Potsdam ohne die erste Bundesliga kann ich mir nicht vorstellen“, sagte Schendel. „Mit der Qualität unseres Team müssen wir erstklassig sein.“ Andererseits brauchen die Spitzen-Athleten des UJKC die Qualität der Erstliga-Kämpfe. Schendel ist vom Klassenerhalt überzeugt. Der Grundstein wurde vor zwei Wochen gelegt – beim 9:5-Auswärtserfolg in Bottrop. „Die vier Punkte Vorsprung sind schon ein gutes Polster“, sagte Schendel. Darauf ausruhen wollen sich die UJKC-Männer aber nicht. „Wir sind gut vorbereitet und wollen vor heimischem Publikum natürlich gewinnen“, so der Trainer.
Addiert wird die Anzahl der gewonnenen Duelle von beiden Kampftagen. Bei Punktgleichheit wären die Unterpunkte, nach denen jeder einzelne Kampf bewertet wird, entscheidend. „Aber auf diese Rechnerei habe ich gar keine Lust. Ich will schnell klare Verhältnisse“, sagte Schendel. An der Matte steht dafür das nahezu komplette Team, sodass die frischgebackenen U20-Europameister Philip Galandi und Martin Setz sowie Nachwuchs-Weltmeisterschaftsstarter Paul Elm nur zur Not im zweiten Durchgang eingreifen sollen. Als Gaststarter werden die Potsdamer den Österreicher Andreas Mitterfellner (-73kg) und den Ungarn Krisztian Toth (-90kg) auf die Matte schicken. Letzterer wurde erst vor wenigen Wochen in Tscheljabinsk Vize-Weltmeister.
Entwarnung gibt es für Robert Zimmermann. Die Diagnose eines Kreuzbandrisses, den sich die UJKC-Olympia-Hoffnung Anfang September beim einem Trainingskampf zugezogen hat, habe sich laut Schendel nach einer erneuten Untersuchung bei einem Spezialisten nicht bestätigt. „Es handelt sich lediglich um eine Teilruptur“, so Schendel und nennt es „Glück im Unglück“. Demnach befinde sich Zimmermann bereits im Aufbautraining, bei gutem Verlauf könne er in diesem Jahr bei kleineren Turnieren wieder auf der Matte stehen. P. Könnicke
P. Könnicke
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