ATLAS: Keine Mauschelei
Die Potsdamer Zweckgemeinschaft gegen die Linke hat sich für den Beitritt der Stadt in eine Antikorruptionsorganisation entschieden. Das Vorhaben blieb bislang weitgehend unerwähnt im politischen Alltag Potsdams.
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Die Potsdamer Zweckgemeinschaft gegen die Linke hat sich für den Beitritt der Stadt in eine Antikorruptionsorganisation entschieden. Das Vorhaben blieb bislang weitgehend unerwähnt im politischen Alltag Potsdams. Nun müssen sich die Befürworter bekennen und fragen lassen, wo die warme Kuscheldecke der Partei aufhört und Korruption anfängt. Allein das Parteibuch wird allerdings nicht Thema sein, vielmehr einige Praxen, die künftig womöglich anders bewertet werden. Nun sollen hier exemplarisch nicht wieder die Stadtwerke herhalten. Aber der kürzlich geschlossene Vertrag mit einem Gaslieferanten, der neben seiner Bewerbung auf die Gas-Ausschreibung gleich eine Liste mit Marketingmaßnahmen in der Stadt beigelegt hat – wie andere Bewerber auch –, lässt tief in die Praxis der Vergabeverfahren blicken. Einen günstigen, seriösen Preis bieten reicht anscheinend nicht mehr aus. Der Spruch „das beste Angebot“ erscheint da in einem neuen Zungenschlag. Nun denn, die Stadt würde sich mit der Vereinbarung verpflichten, jede Praxis auf den Prüfstand zu stellen. Das kann nicht verkehrt sein. Bleibt nur abzuwarten, wer diesen Beitrittsvorschlag schnell umsetzen will und wer noch Gesprächsbedarf anmeldet – ablehnen wird ihn keiner, denn natürlich sind alle gegen Mauschelei.
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