Landeshauptstadt: Keine Problemkinder
4. Stadtwanderung von Oberbürgermeister Jann Jakobs zu Instituten der Universität
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4. Stadtwanderung von Oberbürgermeister Jann Jakobs zu Instituten der Universität Sich nicht als Problemkinder zu präsentieren, obwohl die Institute der Universität Potsdam oft erhebliche Probleme haben, das war Wolfgang Loschelder, Rektor der Universität, bei der gestrigen Stadtwanderung des Oberbürgermeisters Jann Jakobs besonders wichtig. Für den Besuch von vier Instituten nahmen sich Jakobs und einige Beigeordneten einen halben Tag lang Zeit. Was, so Loschelder, nicht alltäglich sei. Doch es zeigte sich, dass dieser halbe Tag nur für einen üblichen Schnelldurchlauf reichte. Ob die Ausbildungsstätte für Kinder- und Jugendpsychotherapeuten in der Gutenbergstraße, die Institute für Musik- und Musikpädagogik und für Biochemie und Biologie in Golm oder der Bereich für Sportmedizin am Neuen Palais, für mehr als eine kurze Einführung in die unterschiedlichen Arbeits- und Forschungsmethoden und einige Fragen war nicht Zeit. Während das Institut für Musik- und Musikpädagogik in Golm nach langwierigen Verhandlungen den Oberbürgermeister in neuen, teilweise noch im Umbau befindlichen Räumlichkeiten empfangen konnte (PNN berichteten), machte Reinhold Kliegl von der Ausbildungsstätte für Kinder- und Jugendpsychotherapeuten in der Gutenbergstraße auf die erheblichen Mängel an dem Gebäude aufmerksam. Obwohl die Ausbildungsstätte nur noch vier Jahre in dem Gebäude arbeiten wolle, müssen wichtige Sanierungsarbeiten vorgenommen werden. Martin Steup vom Institut für Biochemie und Biologie verwies auf das Potenzial der Potsdamer Wissenschaftslandschaft, das ihn vor zehn Jahren dazu bewogen hatte, hier zu forschen. Doch gebe es erheblichen Verbesserungsbedarf vor allem in Sachen Infrastruktur. Ob nun Verbindungsstraßen zwischen den Instituten oder ein häufiger Zugverkehr zwischen Berlin, Potsdam und Golm, für die Universität und das angestrebte Gründer- und Technologiezentrum seien dies unabdingbare Voraussetzungen für einen weiterreichenden Erfolg. Denn in der Zusammenarbeit von Wissenschaft und Wirtschaft liegt die Zukunft der Universitäten. So habe das Institut für Biochemie und Biologie in den vergangenen Jahren 14 Millionen Euro Drittmittel aus dem Wirtschaftsbereich eingeworben, mehr als von der Universität gewährt werden kann. Derzeit wird am Aufbau eines Kompetenzzentrums für Pflanzengenomforschung und Kolloid- und Grenzflächenforschung gearbeitet, um so noch mehr Wissenschaft nach Golm zu holen. In Sachen internationaler Wissenschaftler kam man gleich zu einem Entschluss. So soll von nun an regelmäßig ein Vertreter der Universität beim lokalen Aktionsplan gegen Rassismus mitarbeiten. Auch strebe man einen zentralen Anlaufpunkt für ausländische Wissenschaftler in der Stadtverwaltung an, um so bürokratische Wege zu verkürzen. Der Bereich Sportmedizin zeigte, wie schon das Institut für Biochemie und Biologie, die erfolgreiche Zusammenarbeit von Wissenschaft und Wirtschaft. So wurden unter anderem zusammen mit der AOK in Brandenburg 22 Präventionszentren gegen Rückenerkrankungen eingerichtet. Daneben wurden in den vergangenen Jahren zahlreiche neue Geräte entwickelt. Jakobs lobte die Bemühungen seitens der Universität, sich neben den öffentlichen, auch um Gelder aus der Wirtschaft zu bemühen. Doch sei es trotz finanzieller Engpässe immer noch Aufgabe der Stadt, die Rahmenbedingungen für erfolgreiche Wissenschaft in Potsdam zu schaffen. Dirk Becker
Dirk Becker
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