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Landeshauptstadt: Keine Rambos

„manne e.V.“ eröffnet Fachstelle für Jugendarbeit

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Innenstadt - Der Verein „manne e.V.“ eröffnet eine Fachstelle für Jugendarbeit. Unterstützt wird das Projekt von der „Aktion Mensch“, deren finanzielle Förderung es erst ermöglicht habe, so Peter Moser vom Verein. Die Fachstelle entwickelt in Schulen und Jugendklubs Projekte zum Umgang mit Aggressionen sowie zur Berufsorientierung.

Zudem bildet „manne e.V.“ Pädagogen auf diesen Gebieten fort. So wird in der Babelsberger Goethe-Schule derzeit gemeinsam mit den Lehrern und der Universität Potsdam ein Jungenprojekt entwickelt. Väter und Söhne, die schlecht miteinander auskommen, können sich individuell beraten lassen. Dazu wurden Sprechstunden eingerichtet, die jeweils dienstags von 14 bis 17 Uhr und mittwochs von 10 bis 13 Uhr im Vereinssitz, Kiezstraße 16 (Innenhof) stattfinden. Ein notwendige Einrichtung, findet Moser. Er geht davon aus, dass Jungen mehr Zuwendung und Betreuung brauchen als Mädchen. „Sie lernen schlechter, sind häufiger krank und zeigen ein höheres Gewaltpotenzial als Mädchen“, spitzt er das Problem zu.

Bekannt ist der Verein durch die Männerweihe „Phoenixzeit“, die er seit zwei Jahren in Potsdam anbietet. Neben Veranstaltungen zu verschiedenen Themen steht dabei ein viertägiger Aufenthalt in der Natur auf dem Programm, bei dem die Jungen in einem Ritual in den Kreis der Männer aufgenommen werden. Sie kämpfen, tanzen, feiern und kochen gemeinsam am Feuer.

Zuvor haben sie aus ihrem Verwandten- oder Bekanntenkreis einen Paten gewählt, der ihnen beisteht und hilft – auch während der 24 Stunden, die sie allein und fastend im Wald zubringen. Für den Sozialpädagogen Rüdiger Stanke von „manne e.V.“ ist das nicht vordergründig eine Mutprobe, sondern eine symbolische Suche nach dem Platz im Leben. Die Jungen sollen sich in dieser Zeit ihrer Stärken und Fähigkeiten bewusst werden. „Rambos“ würden dadurch nicht herangebildet – vielmehr möchte „manne e.V.“ die Jungen auf einen Weg bringen, auf dem sie sich auch ihrer Gefühle, Sorgen und Schwächen nicht schämen. Sie sollen lernen, ihre Grenzen zu erkennen und zu achten.

Die „Phoenixzeit“ beginnt am Montag, dem 27. März, um 18 Uhr, in der Freien Schule am Bisamkiez 28 mit einer Informationsveranstaltung für Eltern und Söhne. Erhart Hohenstein

Erhart Hohenstein

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