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Landeshauptstadt: Keine Tramperhaltestelle

Jakobs: Ein bisschen Risiko birgt das Leben immer

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Potsdam hätte die erste Tramperhaltestelle Deutschlands haben können – doch daraus wird nichts. Das Ergebnis einer Prüfung durch die Stadtverwaltung ist negativ. „Die Ausweisung einer Tramperhaltestelle mit einem amtlichen Kennzeichen ist nicht möglich“, erklärte die Baubeigeordnete Elke von Kuick-Frenz (SPD) am Mittwochabend der Stadtverordneten. Dies hätten Gespräche mit der Polizei und dem Land ergeben.

Die Baubeigeordnete deute Zweifel an der Notwendigkeit des Projektes an: Das Leipziger Dreieck, häufig gewählter Ort für Tramper, sei nach Polizeiangaben kein Unfallschwerpunkt für Tramper. Zudem habe sich an der Bundesstraße B2, dem Leipziger Dreieck und der Michendorfer Chaussee kein geeigneter Standort gefunden. Doch laut Elke von Kuick-Frenz gebe es am Templiner Eck ein Wartehäuschen, das ein „guter Sammelpunkt für Tramper“ sei. Überhaupt würden sich an allen Potsdamer Ausfahrten Bushaltestellen befinden, die von den Trampern genutzt werden könnten.

In Reaktion auf die Rede von Kuick-Frenz’ regte sich Unmut in den Reihen der Stadtverordneten. Da die Baubeigeordnete zunächst eine klare Absage an eine Tramperhaltestelle vermied, kritisierte Eberhard Kapuste (CDU): „Kann man nicht einfach sagen, es hat sich erledigt, es bringt nichts?“

Nach enttäuschten Reaktionen in anderen Fraktionen, schaltete sich Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) ein. Was das „absurde Theater“ solle? Tramper seien volljährig und wüssten um die Gefahren des Trampens. Ein wenig „Abenteuerlust“ ist dabei, man kann nicht für „alle Gegebenheiten des Lebens besondere Lösungen“ anbieten, so Jakobs. „Ein bisschen Risiko birgt das Leben immer“, erklärte Jakobs und: „Man kann eine Stadt auch überorganisieren“. gb

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