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Landeshauptstadt: Keine „völlig tauben Ohren“ bei Exner

Träger und Stadtjugendring suchen Lösungen für 250 000-Euro-Kürzung

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Träger und Stadtjugendring suchen Lösungen für 250 000-Euro-Kürzung Innenstadt – „Zurzeit macht der Kämmerer die Planung für die Jugendarbeit“, sagte Dirk Harder, Geschäftsführer des Stadtjugendrings, am Donnerstagabend als Gast der Mitgliederversammlung des Potsdamer Kreisverbands Bündnis 90/Die Grünen. Deshalb habe er im Auftrag der zukünftig von Kürzungen betroffenen Träger das Gespräch mit dem Finanzbeigeordneten Burkhard Exner gesucht. Dabei sei er „nicht auf völlig taube Ohren gestoßen“, so Harder. Die Problematik: Das auf Drängen des Innenministeriums verabschiedete Haushaltssicherungskonzept (HSK) sieht für die Jugendarbeit jährliche Kürzungen in Höhe von 250 000 Euro vor. Gleichzeitig hat die Stadtverordnetenversammlung beschlossen, 1 Prozent des Gesamtverwaltungshaushalts für die Jugendarbeit zu sichern. Diese zwei Beschlüsse stehen im Widerspruch. Der „Kürzungsbeschluss“ auf Grundlage des HSK wird aber als der Höherwertige angesehen und soll anders als der „Sicherungsbeschluss“ durchgesetzt werden (PNN berichteten). „Jetzt kommt es ganz dick“, sagte Harder und spielte auf die bevorstehenden Einschnitte an. „Wir haben eine gute Jugendarbeit in Potsdam. Hoffentlich können wir das in fünf Jahren auch noch von uns sagen.“ Frank Wernick-Otto, bündnisgrünes Mitglied des Jugendhilfeausschusses, forderte den Druck von den Beteiligten zu nehmen, um zu einer qualitativen Diskussion zu kommen. Er warnte aber davor, eine „Jugendarbeit für die Mitarbeiter“ zu erhalten. Auch die Arbeit mit Jugendlichen müsse sich am Bedarf orientieren, sagte Wernick-Otto. Dirk Harder sieht Chancen durch eine Stärkung der präventiven Jugendarbeit. Jeden Euro, den man hier ausgebe, könnte man später bei den Leistungen mehrfach einsparen. Hier auf die demografische Entwicklung mit einer sinkenden Geburtenrate zu setzen, sei ein „Holzweg“. Gerade sozialschwache Familien in den Problembezirken hätten relativ viele Kinder. Die Zahl der Problemkinder müsse also nicht unbedingt abnehmen, wenn gleichzeitig die Gesamtkinderzahl zurückgehe. Der Grünen-Kreisverband will diese Position „in den anstehenden Haushaltsverhandlungen unterstreichen“. Außerdem halte man eine Anhebung der Ausgaben auf die vom Bund empfohlenen 1,5 Prozent des Verwaltungshaushaltes für langfristig erstrebenswert. Jörg Isenhardt

Jörg Isenhardt

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