Landeshauptstadt: Keine Weihnachtsgeschenke, aber Hoffnung
Bildungsminister Holger Rupprecht auf Potsdam-Tour: Hortproblem der Karl-Foerster-Grundschule noch nicht gelöst, Neubau für SC Potsdam im Jahr 2007
Stand:
Wenn der Bildungsminister Holger Rupprecht auf Reisen geht, hat er nicht selten Fördermittelbescheide für Neubauten dabei. Nicht jedoch auf seiner 18. Kreisbereisung seit Beginn seiner Amtszeit, die ihn durch die Potsdamer Bildungslandschaft führte. Die Kita „Sternschnuppe“, die Grundschule Karl-Foerster sowie der Sportverein und Jugendhilfeträger SC Potsdam standen auf dem Programm des Bildungsministers. Drei Einrichtungen und ein Problem – der bauliche Zustand entspricht nicht den Anforderungen. Ergebnisse des Rundganges: Der Schulplatz 1 soll für den Hort saniert werden und Jugendklub und Vereinshaus im Kirchsteigfeld im Jahr 2007 gebaut werden. Zudem will das Bildungsministerium laut Rupprecht künftig sofort die Stadt informieren, wenn ein Träger eine neue private Schule in Potsdam eröffnen will.
Es habe Anträge gegeben, von denen die Landeshauptstadt nichts wusste, erklärte der Bildungsminister auf seinem Rundgang. Rupprecht erklärte, sich künftig über Informationen bezüglich anderer Projekte des Trägers oder der Liquidität austauschen zu wollen. Die Stadt hat ihren Wunsch nach mehr Transparenz damit begründet, dass eine neue Schule an einem Standort Auswirkungen auf die Kita-Planung sowie den Schulentwicklungsplan habe. Einen Einfluss auf die Entscheidung soll der Stadt jedoch nicht eingeräumt werden. Dies liege in der Autonomie des Landes.
Die Planungen von Schulverwaltung und Jugendamt sind derzeit an der Kirschallee in der Kritik. Was Eltern, Lehrer und Schüler über die Hortproblematik der Grundschule Karl Foerster denken, wollen sie am Mittwoch kommende Woche deutlich machen. Dann werden sie mit „Krach, Krawall und Kindern“, so heißt es in einer Mitteilung der Elternvertretung, die Stadtverordnetenversammlung stürmen, um auf die Situation aufmerksam zu machen.
Etwa 500 Grundschüler lernen derzeit in der für 579 Schüler ausgelegten Einrichtung, doch die Hortkapazität reicht bei weitem nicht aus. Verschiedene Varianten der Problembehebung wurden zuletzt immer wieder verworfen, die Finanzierung der Gebäude am favorisierten Schulplatz 1 steht noch nicht fest. Zuletzt musste der Hortträger sogar Kündigungen aussprechen, die jedoch wieder zurückgenommen worden sind. Schulleitung und Elternvertreter machen die Stadt für die räumlich angespannte Situation verantwortlich. Absprachen seien nicht eingehalten worden. Nun wollte die Verwaltung, dass die Schule sich zum Ganztagsprogramm bekennt, um damit die Hortproblematik zu lösen. Denn ein Drittel der für die Sanierung des benachbarten Objektes Schulplatz 1 kalkulierten Kosten von 1,8 Millionen Euro sollten über das Ganztagsprogramm der Bundesregierung finanziert werden. Doch die Schule will – wie berichtet – keinen Antrag auf Öffnung der Ganztagsschule stellen. Nun wird verwaltungsintern geprüft, ob der Entwicklungsträger Bornstedter Feld oder wie Oberbürgermeister Jann Jakobs gestern sagte, vielleicht die Gewoba als Eigentümer der Gebäude, diese saniert und dem Hort zur Verfügung stellt.
Rupprecht bezeichnete dies als vorwiegend kommunales Problem, äußerte jedoch Kritik darüber, dass sich das Lehrerkollegium gegen das Ganztagsprogramm entschied. Er sieht den Besuch der Einrichtung jedoch als Erfolg, „wenn wir es geschafft haben, dass darüber wieder nachgedacht wird“. 13 Schulen in Potsdam bieten das Ganztagsangebot, im Grundschulbereich sieht Rupprecht aber noch Kapazitäten.
Am Nachmittag besuchte der Bildungsminister und Chef des Handballvereins VfL Potsdam den Jugendclub Offline sowie das Vereinshaus des SC Potsdam. Seit knapp einem Jahrzehnt sollte an dieser Stelle, neben dem Sportplatz Kirchsteigfeld, ein Funktionsgebäude stehen. Doch immer wieder wurde das Projekt verschoben. Nun soll im kommenden Jahr geplant und im Jahr 2007 gebaut werden. Diesen Plan legte die Beigeordnete Elona Müller gestern vor. 1,8 Millionen Euro sind dafür eingeplant. Kofinanziert werden soll das Projekt durch den Verkauf des Gebäudes in der Sternstraße. Das wird derzeit durch den Kinderklub des SC Potsdam genutzt, der dann in eine Kita in der Robert-Baberske-Straße umziehen soll.
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: