Sport: Keine Zeit für Halbheiten
Potsdams HSC-Handballerin Petra Schemel trifft heute im Spiel gegen den Berliner TSC alte Bekannte
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Es bedarf keiner großen Anstrengungen, um sich von Petra Schemel ein Bild zu machen. Man hört sich am besten Begebenheiten ihres ganz normalen Tagesablaufs an und merkt recht schnell, dass sie, wie man so sagt, mitten im Leben steht. Familie, Studium, Handball – der Alltag der sympathischen 27-Jährigen verläuft meist dreigeteilt. Wichtigster Bezugspunkt ist die Familie. Gemeinsam mit ihrem Lebenspartner Patrick und ihrer knapp anderthalbjährigen Tochter Fiona wohnt die künftige Lehrerin für Sport und Englisch in Potsdam-West. Beide werden heute Abend mit großer Wahrscheinlichkeit vor Ort sein, wenn die Rückraumspielerin des Handball-Regionalligisten HSC Potsdam mit ihrem Team versucht, im Heimspiel gegen den Berliner TSC am dritten Spieltag zu den ersten Pluspunkten zu kommen (18 Uhr, Sporthalle Heinrich-Mann-Allee).
Für Petra Schemel, die als Kind in einem Trainingszentrum des früheren SC Dynamo Berlin mit dem Schwimmen begann und erst ab der 8. Klasse Handball spielte, gleicht die heutige Partie ein Stück weit der Rückkehr in die eigene sportliche Vergangenheit. Schnell fällt der Name Kristina Richter. Die Trainerin des Berliner TSC wurde in den siebziger Jahren mit der DDR-Nationalmannschaft dreimal Weltmeisterin und übertrifft, was die Härte und Intensität des Mannschaftstrainings betrifft, den aktuellen HSC-Trainer Dieter Döffinger noch um ein Stück. Petra Schemel lacht, als sie davon erzählt und fügt an, zwischen 2002 und 2004 in Berlin unter Richter als Trainerin wertvolle sportliche und menschliche Erfahrungen gemacht zu haben. Aus dem personellen Aufgebot des TSC kennt sie noch zwei, drei Handballerinnen.
Ihre beim Zweitligisten Berliner TSC und zuvor beim benachbarten Berliner VG 49 erworbenen Fähigkeiten rief Petra Schemel bald schon nach ihrer Babypause zunächst für die zweite Mannschaft des HSC Potsdam ab und kam irgendwann im Frühjahr 2005 für sich zu dem Schluss, noch einmal durchstarten zu wollen. Sie lässt für sich vom Selbstverständnis her auch im Sport keinen Raum für Halbheiten, trainierte zuletzt viermal pro Woche und sagt von sich, dass sie so etwas wie das lebende Beispiel dafür sein könnte, dass leistungsorientiert betriebener Mannschaftssport diszipliniert.
Was die Perspektiven des Aufsteigers betrifft, hat Petra Schemel ein gutes Gefühl. „Wir machen Fortschritte und hatten dies zuletzt beim 27:28 gegen Tarp-Wanderup auch deutlich machen können“, sagt sie und fügt an, dass sich der Verein große Mühe gibt, etwaige Probleme von den Spielerinnen fern zu halten. „Wir sollen uns im Bemühen, die Klasse zu halten, ausschließlich auf den Sport konzentrieren“, erzählt Petra Schemel, deren Studium an der Universität Potsdam bereits weit voran geschritten ist.
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