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Sport: Keiner blieb ohne Ausrutscher

Fußball-Kreisliga-Halbzeitbilanz: die SG Michendorf führt zur Winterpause knapp vor der SG Bornim

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Fußball-Kreisliga-Halbzeitbilanz: die SG Michendorf führt zur Winterpause knapp vor der SG Bornim Hinter den 16 Vertretungen der Fußball-Kreisliga Havelland-Mitte liegt eine interessante erste Halbserie mit einem erfreulichen Fazit: Es müssen keine Nachholterminen angesetzt werden. Alle 120 vorgesehenen Punktspiele wurden programmgemäß absolviert. Anders als im Vorjahr, wo bis zu diesem Zeitpunkt schon 16 Partien ausgefallen waren, fanden die Kicker diesmal an allen 15 Spieltagen gute Bedingungen vor. Wachsende Zuschauerzahlen auf den Plätzen von Friesack bis Beelitz belegen überdies: Es wird überwiegend gute Fußballkost geboten. Das kommt auch in vielen Toren zum Ausdruck. 552 Treffer fielen, das entspricht einem Durchschnitt von 4,6 Tore pro Spiel. Am treffsichersten waren dabei die Stürmer des SV Babelsberg 03 III mit 53 Toren, gefolgt von Eintracht Friesack (51) und PSU 04 (46). Die zwei besten Torschütze kommt ebenfalls aus diesen Vereinen. Die 20 Treffer des Friesackers Matthias Meinecke sind einsame Spitze. Karsten Pannek (Bornim/14) folgt mit bereits beträchtlichem Abstand. Landesklassen-Absteiger SG Michendorf war mit der festen Absicht angetreten, sofort wieder aufzusteigen. Zumindest zur Saisonhalbzeit liegen die Michendorfer im Plan. Sie leisteten sich zwar auch zwei Ausrutscher mit Niederlagen in Saarmund und am letzten Spieltag des Jahres beim Paulinenaue/Hertefelder TSV. Da die Konkurrenten aber ebenfalls nicht ungeschoren davon kamen, reichte es am Ende zur knappen Führung vor dem ärgsten Widersacher SG Bornim. Der amtierende Vizemeister musste sogar mal eine richtige Klatsche einstecken: 2:8 beim Ortsnachbarn Potsdamer Sport-Union 04. Natürlich sind zwei Punkte Vorsprung keine Garantie für Michendorf. Der Meisterschaftskampf wird mit Sicherheit noch eine Weile spannend bleiben. Es gibt dafür noch weitere Bewerber. SV Babelsberg 03 III, der Tabellendritte, bestach durch seine Torgefährlichkeit und kann dem Spitzenduo durchaus noch gefährlich werden. Den Nulldreiern dicht auf den Fersen sind Friesack und die PSU 04. Beide wurden nach anfänglicher Mittelmäßigkeit in den letzten Wochen immer besser und haben sich noch an die Spitze herangekämpft. Bleibt dieser Schwung im Frühjahr erhalten, dann ist von ihnen noch einiges zu erwarten. Mit einigen Abstrichen trifft das auch auch die Spielgemeinschaften Paulinenaue/Hertefelder TSV und FSV Wachow/Tremmen zu. Der Neuling Wachow/Tremmen hat sich als Aufsteiger in der Kreisliga voll etabliert und hatte schon eine Reihe starker Auftritte. Der zweite Absteiger aus der Landesklasse, Lok Seddin, hatte einen sehr schwachen Start und konnte sich in den letzten Spielen etwas verbessern. Für den Wiederaufstieg wird es kaum noch reichen, für einige Überraschungen sind die Seddiner im Frühjahr aber gut. Das betrifft auch die TSV Perwenitz, die schlecht berechenbar ist und als sehr heimstark gilt. Der Mittelfeldplatz entspricht also auch der gezeigten Leistung. Ähnlich sind die Saarmunder einzuschätzen. Bei ihnen schwankte oft die Tagesform. Zwar nicht auf einem Abstiegsplatz stehend, zählt Blau-Gelb Falkensee dennoch zu den Verlierern dieses Herbstes. Der Pokalgewinner 2003 wurde vor der Saison gar als heimlicher Meisterschaftsfavorit gehandelt. Zunächst schienen die Blau-Gelben dieses auch zu bestätigen, nach fünf Spielen waren sie noch ohne Punktverlust. Als dann aber in Runde sechs die erste Niederlage folgte, ging es schnell bergab. Nur noch einem Sieg und einem Unentschieden standen acht Niederlagen gegenüber. Das ließ das zur Winterpause auf Rang 11 zurückfallen. Der Punktvorsprung zu den richtig “heißen³ Plätzen ist noch unübersehbar. Auch in Nauen wird man kaum zufrieden sein mit dem bisherigen Saisonverlauf. Die VfL-Reserve hat eigentlich das Potenzial, um vordere Tabellenplätze mitzuspielen. Zu oft ließ sie jedoch den nötigen Kampfgeist vermissen und vergab damit manchen Punkt. Platz 12 war das magere Ergebnis. Neuling SV Ferch, der im vergangenen Jahr in der 1. Kreisklasse den Durchmarsch geschafft hatte, begann auch eine Liga höher ganz stark. Dann ging ihm aber bald die Puste aus. Die letzten vier Spiele gingen komplett verloren, und so rutschten die Fercher schließlich ziemlich nahe an das Tabellenende heran. Schlechter sind jetzt nur noch Beelitz, Geltow und der Caputher SV. Aus diesem Trio könnten am Ende auch die zwei Absteiger kommen. Den drei Teams fehlte es nämlich, von wenigen Ausnahmen abgesehen, am spielerischen Können, um in der Kreisliga mitzuhalten. Gar nicht gut ist die Bilanz im Fairplay-Wettbewerb. 22 Mal zogen die Schiedsrichter die Rote Karte, 29 Mal Gelb/Rot. Auch die 523 Gelben Kartons lassen vermuten, dass viele Akteure noch Probleme mit den Regeln haben. Allerdings kann man manchem Schiedsrichter den Vorwurf nicht ersparen, allzu schnell in die Brusttasche zu greifen. Ein Feldverweis, nur weil das Hemd aus der Hose gerutscht ist, bescheinigt beispielsweise einem Herrn Kautz wenig Fingerspitzengefühl. Mehr gegenseitige Achtung könnte viele Aggressionen abbauen. Hans-Joachim Schmidt

Hans-Joachim Schmidt

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