Sport: Keinerlei Grund zur Kritik
Potsdamer Judo-Damen besiegten Mönchengladbach 6:1 und Brander 7:0
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Nach den Auswärtskämpfen der 1. Judo- Bundesliga fuhren die Damen des UJKC Potsdam Samstagabend mit einem Kleinbus zurück in die brandenburgische Landeshauptstadt. Trainer Axel Kirchner saß am Steuer und konnte all seine Konzentration der Straße widmen statt einere kritischen sportlichen Analyse. Zu viel Tadel hatte er aber ohnehin keinen Grund: Die UJKC-Damen beherrschten in Mönchengladbach ihre Gegnerinnen vom gastgebenden JC und dem Brander TV und behaupteten so in der Gruppe Nord mit 10:0 Punkten ihre weiße Weste.
Kirchner ließ am Sonnabend erneut seine Top-Athletinnen Heide Wollert, Katrin Beinroth und Yvonne Bönisch daheim. Doch Probleme mit den Kontrahentinnen gab es für die Potsdamerinnen nicht. „Die Mädchen haben in den letzten Wochen gut trainiert und sie waren sehr motiviert“, lobte der Coach, der von all seinen Schützlingen überzeugt ist. Und dies zu Recht, wie sich beim 6:1 (38:10 nach Unterpunkten) gegen Mönchengladbach zeigte. Die erfahrene Antje Lehmann war wieder eine sichere Bank für den UJCK und agierte auf der Tatami gewohnt kämpferisch. Sie hatte die starke Holländerin Margot Wetzer, „eindeutig im Sack, wie wir im Judo sagen“, meinte Kirchner. Auch die polnische Gaststarterin Kinga Kubicka verließ die Matte erfolgreich und schaffte einen ganzen Punkt (Ippon) nach nur sechs Sekunden Kampfzeit. In guter Verfassung präsentierte sich auch Franziska Pufahl, deren taktische Vorgehensweise gefiel. „Sie hat einen Schritt nach vorn gemacht, denn sie versucht nicht mehr immer nur durch Ippon zu gewinnen, sondern siegt auch mal souverän mit Koka“, sagte Axel Kirchner. Gegen Brandner gab es ein klares 7:0 (70:0) für den UJKC. Elisa Schmidtke, Kinga Kubicka, Anja Stuwe, Franziska Pufahl, Antje Lehmann und Franziska Konitz gewannen mit Ippon, Julia Basler kam durch Yuko zum Erfolg. „Die Ergebnisse sehen auf dem Papier immer so klar und eindeutig aus, aber man sollte nicht vergessen, dass sie der Lohn harter Arbeit sind,“ so Kirchner.
Am kommenden Sonntag geht es zu einem internationalen Turiner nach Rodewisch. Dort treffen die Potsdamerinnen auch auf Gegner vom JC Leipzig, dem Tabellenführer der Gruppe Süd. „Hier können wir die Leipzigerinnen mal austesten“, blickt Kirchner voraus. Danach stehen zwei Wochen Urlaub an, ehe es mit voller Konzentration zurück in den Trainingsbetrieb geht.
Der UJKC steht in der 1. Bundesliga weiter auf Platz eins der Gruppe Nord. Zum Duell mit Verfolger PSG Brandenburg kommt es am 16. September beim vierten Kampftag. Axel Kirchner geht davon aus, dass es auch dann keinen Grund für ihn gibt, sein Team zu kritisieren – auch wenn er es sofort könnte: Potsdam kämpft daheim; eine alle Konzentration fordernde Busfahrt fällt somit aus.
Benjamin Unger
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