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MEINE Woche: Kennenlernen

Schon seit vielen Tagen sortiere ich den riesigen Berg an Zeitungsartikeln, von denen manche sogar noch aus 2006 sind. Diese schneide ich dann aus und klebe sie sorgfältig auf Papier, um sie in die jeweiligen Ordner zu sortieren.

Schon seit vielen Tagen sortiere ich den riesigen Berg an Zeitungsartikeln, von denen manche sogar noch aus 2006 sind. Diese schneide ich dann aus und klebe sie sorgfältig auf Papier, um sie in die jeweiligen Ordner zu sortieren.

Am Freitag hatte ich über 200 Artikel in den überfüllten 2008-Ordner gestopft, doch Montagmorgen sah ich noch einen Artikel liegen, der mich neugierig machte. Auf ihm standen mehrere Jugendclubs in Potsdam aufgelistet, darunter der Jugendfreizeitladen in Golm. Das passte gut, da ich endlich Leute kennenlernen wollte und er wäre schnell von meiner Wohnung in Eiche zu ereichen. Da der Schnipsel aber zwei Jahre alt war, musste ich mich erst vergewissern, ob das alles immer noch stimmte. Als mich eine nette Stimme am Telefon des Jungendclubs begrüßte, war für mich klar: „Du fährst da heute noch hin“. Nach Feierabend fuhr ich also mit dem 606er bis Kuhforter Damm und fand auf Anhieb das Grundstück mit dem Bauwagen, der mich schon von weitem mit leuchtenden Graffitis begrüßte. Da ich mich für diese Kunst interessiere und selbst gern so was male, wollte ich fragen, ob sowas vielleicht öfter angeboten wurde. Als ich rein kam, begrüßten mich Gabi und Birgit, die Sozialarbeiterinnen, sowie einige Jungs, die ein Onlinerollenspiel spielten. Leider sind kurz vor mir die meisten gegangen, es war ja auch schon spät, doch fühlte ich mich hier trotzdem sofort wohl. Ich konnte viel erzählen und unsere Gespräche waren stark pädagogischer Natur. Doch das gefiel mir gerade – will ich doch später mal Grundschullehrer werden. Jetzt fühle ich mich wie ein Clubbesucher, doch auch wie ein Helfer, der bei Projekten mitarbeiten möchte. Vielleicht darf ich später ein paar meiner Ideen in die Tat umsetzen. Ich freue mich sehr auf einen tollen Sommer im Jugendfreizeitladen, doch am allermeisten aufs Basketballspielen mit andern.

Bis dahin werde ich die restlichen Artikel fertig sortieren und wer weiß, was ich da noch so finde

Martin Bremer ist 19 Jahre alt und absolviert seit September 2008 ein Freiwilliges Soziales Jahr beim Stadtjugendring.

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