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Nullnummer. Babelsbergs Regionalliga-Kicker trafen am Samstag nicht ins Tor des VfL Wolfsburg II, auch nicht Stürmer Stefan Kutschke (links), der hier den Ball gegen VfL-Mittelfeldspieler Dennis Riemer behauptet.

© Manfred Thomas

Von Michael Meyer: „Kern der Mannschaft wird gehalten“

Fußball-Regionalligist SVBabelsberg 03 spielte daheim 0:0 gegen den VfL Wolfsburg II und bastelt am Team für die nächste Saison

Stand:

„Spielerisch war das heute nicht berauschend.“ Babelsbergs Regionalliga-Torwart Marian Unger redete am Samstag nach dem 0:0 im drittletzten Saisonspiel daheim gegen den VfL Wolfsburg II nicht um den heißen Brei herum. „Die Wolfsburger haben gezeigt, dass sie zu Recht als beste Amateurmannschaft unserer Liga gelten. Aber was wir boten, war für zu Hause einen Tick zu wenig.“

809 Zuschauer (Saison-Minusrekord des SVB) sahen im Karl-Liebknecht-Stadion ein Fußballspiel ohne große Höhepunkte. Dass es für beide Seiten um nicht wirklich noch Entscheidendes ging, sah man dieser Nullnummer an. Die Gäste standen in Halbzeit eins hinten kompakt und stürzten den SVB bei ihren gelegentlichen Konterchancen mehrmals in Verlegenheit. Ihre größte Chance vereitelte Bastian Zenk, als Wolfsburgs Juri Neumann links auf und davon gezogen war, nach innen passte und der Babelsberger gerade noch so vor Thomas Brechler zur Ecke rettete (29.). Auf der Gegenseite konnte VfL-Ballfänger Patrick Platins nach einem schönen Nullrei-Spielzug auf der rechten Seite über Ümit Ergirdi, Patrick Moritz und Daniel Frahn gerade noch so am rechten Pfosten klären (21.).

In Halbzeit zwei drückten die Platzherren mehr, doch Zenk (51.) und Frahn (61.) nutzten ihre Möglichkeiten nicht. Später versagte der die gesamte Partie über nicht unumstritten pfeifende Schiedsrichter Tim Sönder (Kiel) den Babelsbergern einen Elfmeter, nachdem Julian Prochnow im Wolfsburger Strafraum durch Sergej Evljuskin zu Fall gebracht worden war (72.). Trotzdem hätte es für drei Punkte reichen können, hätte der als dritter Stürmer eingewechselte Babacar N’Diaye seine Riesenchance zum 1:0 genutzt. Der Deutsch-Senegalese hatte Platins bereits ausgespielt, bekam das Leder links aber nicht mehr richtig unter Kontrolle und traf nur ins Außennetz (78.). Kurz darauf übersah Sönder ein Handspiel der VfL-Abwehr bei einem Kutschke-Torschuss.

„Für uns war es heute ein Punktgewinn“, erklärte VfL-Trainer Lorenz-Günther Köster nach dem Abpfiff, ehe seine Truppe rasch zur Bundesliga-Meisterfeier ihrer ersten Mannschaft aufbrach. Und SVB-Cheftrainer Dietmar Demuth befand: „Wir haben vorn den Ball nicht reinbekommen und müssen letztlich mit dem einen Punkt zufrieden sein.“ Seine Mannschaft musste am Samstag ohne die beiden Stammspieler Björn Laars (5. Gelbe) und Sven Hartwig (Verletzung) auskommen und hat als Tabellendritter jetzt 60 Punkte beisammen. „Für eine neu zusammengestellte Mannschaft ist das ein gutes Ergebnis. Darauf können wir stolz sein“, so Demuth, der zu Sönders Leistungen nur anmerken wollte: „Er war zumindest kein Heimschiedsrichter.“

„Wir schießen zu wenig Tore. Dabei hätten wir heute treffen können“, sagte auch Bastian Zenk, der am Samstag damit Babelsbergs Problem in dieser Saison verbal auf den Punkt brachte. Das weiß auch die SVB-Führung, die bereits an der Mannschaft für das kommende Spieljahr bastelt, in der Nulldrei laut Trainer „besser als in dieser Saison“ abschneiden will. „Der Kern der Mannschaft wird gehalten“, verkündete Demuth. Mit Almedin Civa, Patrick Moritz und Björn Laars haben die erfahrensten Kicker mündlich bereits für ein weiteres Jahr am Babelsberger Park zugesagt. Daniel Frahn, Ümit Ergirdi, Stefan Kutschke, Julian Prochnow, Daniel Zacher, Hassan und Joan Oumari, Ronny Surma und Denis Weidlich haben Verträge noch über den Sommer hinaus. Offen sind unter anderem noch die Personalien Marian Unger und Sven Hartwig; mit den Spielerberatern der beiden noch Zögernden soll es weitere Gespräche geben. „Nach Abschluss in der Ersten, Zweiten und Dritten Liga wird nun Bewegung auf den Transfermarkt kommen. Dann werden wir sehen, was für uns übrig bleibt – in unserem finanziellem Rahmen“, sagte der Trainer. Und fordert: „Wegen Unger will ich in der nächsten Woche eine Entscheidung haben.“

Der Torwart selbst erklärte, sein Berater habe bereits mit Babelsberg gesprochen und sondiere auch andere Anfragen. „Ich würde gern bleiben“, beteuerte Unger und redete auch hier nicht um den heißen Brei herum: „Aber wenn sich sportliche Perspektiven nach oben bieten, muss man die wahrnehmen.“

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