
© Andreas Klaer
Landeshauptstadt: Kettensäge „fällt“ Baumkinder Greenpeace-Kids setzen sich für Urwald ein
Die kleinen Bäume wachsen am Samstagvormittag ganz plötzlich aus dem Boden, nehmen die Kreuzung Brandenburger und Dortustraße ein und wiegen sich im Winde. Plötzlich heult eine Kettensäge auf, fällt die Bäume und lässt sie auf dem Pflaster liegen.
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Die kleinen Bäume wachsen am Samstagvormittag ganz plötzlich aus dem Boden, nehmen die Kreuzung Brandenburger und Dortustraße ein und wiegen sich im Winde. Plötzlich heult eine Kettensäge auf, fällt die Bäume und lässt sie auf dem Pflaster liegen. Erst der Blaue Engel kann sie zu neuem Leben erwecken und noch im Aufstehen sprechen die Baumkinder Sätze wie „Stoppt die Urwaldbaumzerstörung“, „Kauft kein Tropenholz“ oder „Verhindert das Ausbreiten der Wüste“.
Die Aktion hat sich die zehnjährige Antonia zusammen mit ihren Freunden von den Greenpeace-Kids ausgedacht. Antonia geht in die Voltaire-Schule und gehört zu einem Greenteam von vier, fünf Kindern. Man habe sich bei ihr zu Hause getroffen und die Aktion vorbereitet, erzählt sie. Andere Greenteams kamen hinzu, sodass schließlich 13 Kinder den kleinen Wald bilden, betreut von Greenpeace-Aktivist Stefan Bunde, unterstützt durch die Eltern und andere Verwandte. Auch Antonias Eltern stehen am Rand der Szene, die auf den Schutz des tropischen Regenwaldes aufmerksam machen soll, der noch immer in unvertretbarem Maße abgeholzt wird. Etwa die dreifache Fläche der Schweiz gehe jährlich verloren, so die Greenpeace-Aussage. Die Kids wollten deshalb ihren eigenen Beitrag zur 17. Weltklimakonferenz leisten, die vom 28. November bis 9. Dezember in Durban (Südafrika) stattfindet. Antonias Mutter, Manuela Dill, erzählt: „Wir sind erst über die Kinder zu Greenpeace gekommen.“ „Die Kids beschäftigen sich oft intensiver mit Umweltschutzproblemen und wissen auch genauer Bescheid als mancher Erwachsene“, bestätigt Bunge.
Mit einem Potsdamer Problem hatte sich allerdings keiner der Akteure beschäftigt. Auch in der Landeshauptstadt besteht akute Gefahr, dass Wald abgeholzt wird. Im Kirchsteigfeld sollen fünf Hektar Baumbestand der Kettensäge zum Opfer fallen, um für Handels- und Gewerbeansiedlungen Platz zu machen. Noch weist ihn der Flächennutzungsplan als Erholungswald aus. Darauf angesprochen sagte Manuela Dill: „Das war mir neu, aber wir werden uns damit beschäftigen.“ dif
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