Warum startet der Potsdamer Oberbürgermeister gerade im Vorfeld der Kommunalwahlen im September eine Kampagne für mehr Sauberkeit und Sicherheit in der Stadt? Weil die Wählergruppe der über 60-Jährigen stark angewachsen und das Bedürfnis nach Sicherheit und Ordnung bei älteren Menschen am größten ist? Wer weiß. Sicher bekannt ist dagegen, wie die Stadt eine solche Kampagne startet – gestern hat sie Auskunft gegeben. Es wird Plakate geben mit der Aufschrift „Putz Blitz Potsdam“, darüber ein Step- Mann mit einem Besen. Ein nächtlicher Tram-Fahrer wird gezeigt mit der Behauptung er sei „Allzeit Hellwach“. Nun, es muss sich dabei nicht gleich jeder an den gottlob veralteten Slogan „Seid bereit – immer bereit“ der DDR-Jungpioniere erinnert fühlen – doch etwas mehr Pfiff und Kreativität hätte die neue Aktion schon vertragen können. Die Berliner Stadtreinigung BSR macht es seit Jahren vor, da werden Fußballstars gezeigt, die auffordern: „Kick es in die Tonne“. Müllautos gehen auf „Bemannte Räumfahrt“, ein BSR-Mitarbeiter mit Besen wird zum „Saturday Night Feger“. Dagegen wirken die Potsdamer Einfälle ein wenig bieder: Eine glückliche Familie steht vor den Hans Otto Theater, darüber prangt „Helle Freude“ – na ja.
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