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Sport: Kickers wollen spielen, nicht streiten

Widerspruch gegen Niederlage am grünen Tisch eingelegt / Turbine Potsdam als Testspielgegner

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Statt Mann gegen Mann um wichtige Punkte für den Verbleib in der Landesklasse Mitte zu spielen, laufen die Potsdamer Kickers gegen die Fußballerinnen des 1. FFC Turbine Potsdam auf (14.30 Uhr). So attraktiv Kickers-Trainer Stephan Ranz die Testbegegnung auch findet – sie hat einen faden Beigeschmack. Denn eigentlich stand für morgen das Nachholspiel gegen den SV Grün-Weiß Union Bestensee auf dem Spielplan. Doch haben die Kickers die Partie bereits verloren, ehe sie angepfiffen wurde – am grünen Tisch des Sportgerichts. Akzeptieren wollen das die Kickers nicht und haben Widerspruch eingelegt.

Mit 0:2-Toren gegen die Potsdamer wurde das Spiel gewertet, das ursprünglich auf den 7. Dezember des Vorjahres terminiert war. Es war eines der wenigen Wochenenden dieses Winters, an dem es geschneit hatte. Der Kunstrasenplatz am Luftschiffhafen, Heimspielstätte der Kickers, lag unter einer Schneedecke, sodass sich Coach Ranz bereits 24 Stunden vor Anpfiff per Mail bei der Luftschiffhafen GmbH erkundigte, ob gespielt werden könne. „Mir wurde signalisiert, dass dies kein Problem sei, notfalls würde geräumt werden“, schildert Ranz gegenüber den PNN den Austausch mit den Verantwortlichen. Am Spieltag stellte sich vor Ort die Situation jedoch anders dar. Denn der Platzwart schüttelte den Kopf, ein Räumen des Platzes sei nicht möglich und auf Schnee dürfe nicht gespielt werden, weil dieser nicht festgetreten und in der Folge verharschen solle. Nur kurze Zeit später trafen die Gäste aus Bestensee ein und standen wie die Kickers vor verschlossenem Platz.

Auch wenn die Luftschiffhafen GmbH vier Tage später in einem Schreiben an die Landesklassen-Leitung die Unbespielbarkeit des Platzes bestätigte, bekamen die Kickers Mitte Januar eine Ladung vors Sportgericht. Denn der Verein aus Bestensee hatte wegen der verspäteten Spielabsage protestiert und die Wertung des Spiels zu seinen Gunsten gefordert. Nach dem Regelwerk muss ein Spiel spätestens vier Stunden vor Anpfiff abgesagt werden. Das Sportgericht folgte dem Antrag und belegte die Kickers zudem mit einer Strafe in Höhe von 500 Euro.

Gegen das Urteil haben die Kickers Widerspruch eingelegt: „Wir können ja nichts dafür, dass die Spielabsage so kurzfristig erfolgt ist“, sagt Ranz, der nicht nur mit der Entscheidung hadert. Denn der Punktverlust schmerzt im Kampf um den Klassenerhalt doppelt. Mit elf Zählern rangieren die Potsdamer derzeit auf dem 13. Tabellenplatz. Aufgrund der Neuordnung der Fußballkreise ab der kommenden Saison würde der neunte Rang den sicheren Verbleib in der Landesklasse bedeuten. Auf diesen haben die Kickers derzeit neun Punkte Rückstand. Bestensee ist aktuell mit 22 Punkten Tabellen-Fünfter und daher zwar stärker als Kickers einzuschätzen. Aber die Entscheidung wollen die Kickers auf dem Platz und nicht am grünen Tisch. Peter Könnicke

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