Landeshauptstadt: Kiez-Mode für Potsdam

Wer stolz auf seinen Stadtteil ist, kann das künftig auch zeigen. Denn mit den Potsdam-Shirts soll nicht nur ein neues Stadtbewusstsein entstehen, sondern auch ein bisschen mehr für die Bürger getan werden, findet Jean-Pierre Winter, einer von drei Geschäftsführern der Agentur medienlabor. So ein Stadtbewusstsein sei zwar schon „ein bisschen“ vorhanden – denn schließlich hätten viele, so wie er, nicht ohne Grund einen bestimmten Stadtteil in Potsdam gewählt. Und doch müsse das Bewusstsein noch gestärkt werden. „Hier strahlt jeder Stadtteil eine Stimmung aus“, sagt der gebürtige Berliner, der jetzt in Babelsberg lebt.

Deshalb wollten Jean-Pierre und die Agentur mit dem Projekt „Potsdam-Shirts“ vor allem versuchen, etwas Bürgernahes zu schaffen. „Wir wollten auf keinen Fall Touristen-Abklatsch anbieten“, sagt der 28-Jährige. Es gehe ihm aber nicht nur um das Aussehen der Kleidung, sondern auch darum, wer sie letztendlich trägt. „Die Touristen sind hier in Potsdam sehr gut bedient“, sagt Jean-Pierre und verliert seinen lockeren Gesichtsausdruck: „Die Stadtpolitik hat die Bürger oft weniger im Blick.“

Das möchte Jean-Pierre auf seine Art ändern, optisch. Was nicht heißt, dass die Oberteile – die vorerst nur im Internet bestellt werden können – übertrieben auffällig sein müssen. Ein schlichter Schriftzug auf blauem, rotem oder schwarzenm Hintergrund prägt die Shirts. Jean-Pierre glaubt, dass diese Schlichtheit eher zu den Potsdamern passt. Überzogene Bilder oder Logos kämen für ihn gar nicht in Frage „Wer es verrückter haben will, muss nach Berlin“, lacht er. Obwohl er oft nach Berlin fährt, ist ihm die Stadt einfach zu groß. In Babelsberg könne er ruhiger wohnen und trotzdem von der Nähe zu Berlin profitieren. „Ob Potsdam-West, Schlaatz oder Eiche, fast jeder Stadtteil hat seine Vorteile.“ Leider habe das Team für das Zentrum noch keinen passenden Aufdruck gefunden. Es gibt zwar den Aufdruck „Zentrum Ost“, Jean-Pierre möchte sich aber noch eine bessere Lösung überlegen. Dafür bleibe allerdings genug Zeit, schließlich laufe das Projekt erst seit anderthalb Monaten. Und das schon erstaunlich gut: „Es gab viele Bestellungen“, berichtet der Unternehmer – und wirbt: Wer sich mit der ganzen Stadt identifiziert, kann auch den einfach Aufdruck „Potsdam“ bestellen Susanna Maier

Im Internet:

www.pdm-shirts.de

Susanna Maier