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Aus dem GERICHTSSAAL: Kiloweise Haschisch verkauft Zwei Jahre und fünf Monate Haft für Dealer

Der Verteidiger zog alle Register, seinem Mandanten eine Verurteilung zu ersparen. Am Ende der über fünfstündigen Verhandlung gelangte das Schöffengericht allerdings zu der Überzeugung, Robert M.

Stand:

Der Verteidiger zog alle Register, seinem Mandanten eine Verurteilung zu ersparen. Am Ende der über fünfstündigen Verhandlung gelangte das Schöffengericht allerdings zu der Überzeugung, Robert M. (27) sei des unerlaubten Handeltreibens mit Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge sowie des verbotenen Besitzes von 108 Gramm Cannabisharz schuldig. Das müsse mit einer Freiheitsstrafe von zwei Jahren und fünf Monaten geahndet werden. Mit dieser Sanktion blieb das Gericht nur einen Monat unter dem Antrag des Staatsanwalts. Der Anwalt des Angeklagten kündigte umgehend Berufung an.

Robert M. – ehemaliger Hausbesetzer und Drogenkonsument – soll im Jahr 2005 von dem inzwischen zu drei Jahren Haft verurteilten Markus Me. (35) insgesamt sechs Kilogramm Haschisch zu einem Kilopreis von je 1250 Euro gekauft und in kleineren Portionen weiterveräußert haben. Die Übergabe des Stoffs fand in Rehbrücke, in der Waldstadt sowie vor einem damals besetzen Haus in der Nähe des Kaiserbahnhofs statt.

Robert M. habe lediglich den Kontakt zwischen Markus Me. und einem gewissen Andreas W. vermittelt, von deren Drogengeschäften aber keinerlei Nutzen gezogen, betonte der Verteidiger zu Prozessbeginn. Die reichlich 100 Gramm Haschisch, die die Polizei bei der Hausdurchsuchung am 21. Dezember 2005 bei seinem Mandanten fand, habe er sich für den Eigenkonsum in Berlin besorgt. Als die Beamten die Wohnung von Robert M. auf den Kopf stellten, fanden sie allerdings auch eine Feinwaage, diverse Tütchen zur Portionierung des Stoffs sowie ein Taschenmesser mit Haschisch-Anhaftungen. „Der Angeklagte hat mit Drogen Handel getrieben“, war sich der Staatsanwalt sicher.

„Ich bin dafür verurteilt worden, dass ich Robert M. sechsmal je ein Kilo Haschisch besorgt habe“, berichtete der zu seiner Zeugenaussage aus der Haft vorgeführte Markus Me. „Er hat immer bar gezahlt.“ Auch Andreas W. (24) wurde bereits für seine Drogengeschäfte bestraft. Er befindet sich derzeit im offenen Vollzug des Brandenburger Gefängnisses. Pünktlich erschien er zu seiner Zeugenaussage vor dem Schöffengericht – und versuchte offensichtlich, seinen Freund Robert M. aus der Sache herauszuhalten. „Ich habe 2005 zwischen zehn und zwölf Kilo Haschisch von Markus Me. gekauft und dann weiterverkauft. Robert hat lediglich manchmal bei ihm angerufen, um ein Treffen zwischen uns zu vereinbaren,“ behauptete er. Staatsanwaltschaft und Schöffengericht glaubten ihm nicht. „Der Zeuge Markus Me. ist rechtskräftig verurteilt. Was hat er davon, den Angeklagten zu belasten?“, fragte die Vorsitzende. „Er hat nachweislich nicht nur ihm Haschisch verkauft.“ Hoga

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