Landeshauptstadt: Kinder-Disko, Feuerwehr und Gefängnis Fleißige Junghandwerker bauen wieder ihre Stadt
Vom 4. bis 14.
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Vom 4. bis 14. Juli soll im Wäldchen hinter dem Bürgerhaus am Schlaatz wieder eine Stadt der Kinder erbaut werden. Bereits zum sechsten Mal ist die Kreativität der jungen Handwerker zwischen sechs und 12 Jahren gefragt. Einen solchen Start mit einem geradezu wolkenbruchartigen Regenguss gab es aber noch nie. „Wir waren schon kurz davor, wieder nach Hause zu gehen“, sagt die zwölfjährige Marleen. Aber dann hätten sich die Stadterbauer erst einmal im Bürgerhaus versammelt und beraten, was gebaut werden soll und wie die Arbeit unter den einzelnen Gruppen verteilt wird. Als der Regen nachließ, ging es sofort ins Freie und es wurden erst einmal Holzbretter geschleppt. „Den Zeitverzug können wir gut wieder einholen“, meint Manuela Neels vom Kinder- und Jugendbüro. Die Kinder seien sehr engagiert und zum Teil schon kleine Fachkräfte. Das Interesse an der Kinderstadt ist so groß, dass trotz des Wolkenbruchs 90 Kinder blieben. In den vorigen Jahren wurde die Grenze der 150 möglichen Erbauer sogar überschritten.
Marleen, noch durch eine Fuß-Operation gehandicapt, wollte jedenfalls unbedingt wieder dabei sein. Schon dreimal hätten sie und ihre Freundinnen mitgemacht. Diesmal haben sie sich für den Bau einer Disko entschieden. Zu den Bauwerken, die die Kinder errichten wollen, gehören neben so profanen Sachen wie Wohnhaus, Kiosk oder Feuerwehr auch Gefängnis, Räuberhöhle oder Turm. Die Kinder entscheiden, was gebaut werden soll und errichten die Bauwerke auch. Die Erwachsenen fungieren lediglich als Helfer, die zeigen, wie man sägt, hämmert, schraubt und die fertigen Gebäude mit Farbe kunterbunt anstreicht und die beraten, wenn es Probleme gibt. Bis zu 50 Erwachsene gehören zu den Helfern, schätzt Manuela Neels. Auch fürs warme Mittagessen sind sie zuständig. Für unbefugte Erwachsene aber ist der Zutritt verboten.
Mehrere Vereine haben sich wieder zusammengeschlossen, um den Bau der Kinderstadt vorzubereiten und das nötige Geld zu beschaffen. Trotz des Regens hatten sich gestern 110 Kinder eingefunden, 20 drehten allerdings wegen des Wolkenbruchs wieder um. Voranmeldung beim Mitmachen ist nicht nötig, passende Kleidung allerdings schon. Die meisten Kinder bleiben die ganzen 14 Tage beim Erbauen der Stadt dabei und nutzen sie dann in der zweite Woche. Der Kiosk wird zum Beispiel Getränke und Kuchen anbieten, die Feuerwehr wird bei der Nässe eher selten ausrücken und das Gefängnis hoffentlich nicht allzu viele „Schwerverbrecher“ aufnehmen müssen. Kai (8) und Milan (9), die sich für Feuerwehrhaus und Gefängnis entschieden, haben allerdings nur eine Woche Zeit. Sie werden ihr Werk an andere Kinder übergeben müssen.
Gebaut wird täglich von 9 bis 16 Uhr, alte Sachen und feste Schuhe sind wichtig und eine Einverständniserklärung der Eltern. Auskünfte unter Tel. 0175 9096929
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