Landeshauptstadt: Kinder malen Kunst der Moderne Ausstellungsprojekt im Großen Waisenhaus
Ab dem heutigen Donnerstag stellen 87 Schüler aus Potsdam und Schwielowsee ihre Werke zur Kunst der Moderne im barocken Treppenhaus des Großen Waisenhauses aus. Die Kinder und Jugendlichen aus vier Schulen haben sich ein halbes Jahr lang mit dem Thema beschäftigt und brachten davon inspiriert Bilder aus ihrer eigenen Erlebniswelt auf Leinwand.
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Ab dem heutigen Donnerstag stellen 87 Schüler aus Potsdam und Schwielowsee ihre Werke zur Kunst der Moderne im barocken Treppenhaus des Großen Waisenhauses aus. Die Kinder und Jugendlichen aus vier Schulen haben sich ein halbes Jahr lang mit dem Thema beschäftigt und brachten davon inspiriert Bilder aus ihrer eigenen Erlebniswelt auf Leinwand.
„Als Einstieg in die Malerei eignet sich die Moderne sehr gut, denn sie ist sehr farbenprächtig und arbeitet mit vereinfachten Formen“, sagt Inken Gusner vom Kulturverein im Kirchsteigfeld (KiK). Sie leitete zusammen mit Dorothea Neumann das Kunstprojekt, das die Stiftung „Großes Waisenhaus zu Potsdam“ mit 6000 Euro förderte. Beteiligt waren zwei Klassen der Steuben-Gesamtschule, sowie Schüler der Da-Vinci-Gesamtschule, der Comenius-Förderschule und der Meusebach-Grundschule aus Geltow. Seit inzwischen mehr als zehn Jahren bieten Gusner und Neumann ihre sogenannte aufsuchende Kunstpädagogik den Potsdamer Schulen an.
Drei Tage lang waren die Kinder zwischen 11 und 15 Jahren im Mai vom eigentlichen Unterricht freigestellt und widmeten sich mit Gusner und Neumann ausschließlich der Malerei. Sie durchstöberten Kataloge, um, wie Gusner sagt, „einen optischen Eindruck“ von der Kunstrichtung zu bekommen und erfuhren von den gesellschaftlichen Bedingungen, unter denen die Künstler lebten. Anschließend schufen sie ihr eigenes Werk. Dabei „erlebten sie Kunst als anstrengende Arbeit“, sagt Gusner. So malten die Schüler im Stehen. Für die meisten sei es aber auch eine neue Erfahrung gewesen, so lange kontinuierlich an einer Sache zu bleiben. „Cool“ hingegen fanden sie, so Gusner, dass sie auch ihre Rahmen selbst sägen und bauen und das Format dafür selbst bestimmen durften. „Endlich konnten die Schüler auch mal großformatig arbeiten. Dafür haben die Schulen sonst gar nicht die Möglichkeit“.
In einer Stunde Kunstunterricht pro Woche ließe sich solch komplexe Kreativität gar nicht entwickeln, sagt Kirsten Schmollack, Schulleiterin und selbst Kunstlehrerin an der Leonardo-Da-Vinci-Gesamtschule. „Das Projekt ist eine wunderschöne Kombination zwischen Kunstbetrachtung, Handwerk und Kreativität“, sagt sie. Gespannt ist Schmollack, wie die die Moderne sich mit dem Barock des Ausstellungsortes mischt. giw
Die Ausstellung ist bis zum 6. Januar montags bis freitags von 7 bis 18 Uhr im Großen Waisenhaus, in der Lindenstraße 34 a zu sehen. Der Eintritt ist frei.
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