zum Hauptinhalt

Landeshauptstadt: Kinder-Weihnacht im Schneematsch

Russisch-orthodoxe Kirche braucht Räume / Standort ist gefunden, Gutachter arbeitet

Stand:

Die Familien stehen fröstelnd in Regen. Es gibt Tee und heiße Würstchen. Kinder hüpfen im Kreis um einen geschmückten Tannenbaum, der draußen neben der russisch-orthodoxen Kirche auf dem Pfingstberg steht und begrüßen Weihnachtsmann und Snegurotschka. Brav werden Gedichte aufgesagt und Geschenke entgegengenommen. Die russisch-orthodoxe Gemeinde in Potsdam feiert zusammen mit den Kindern noch einmal die Geburt Christi, die sich nach ihrem Kalender am 6. Januar ereignet hat. Zum Weihnachtsgottesdienst am Samstag war die kleine historische Kirche bis auf den letzten Platz gefüllt, die Gläubigen drängten sich stehend, wie es beim russisch-orthodoxen Gottesdienst Brauch ist. Anders hätte der nur neun mal neun Meter große Kirchenraum die Gemeinde aber auch gar nicht fassen können, denn sie hat inzwischen 3000 Mitglieder und viele besuchen regelmäßig die Kirche. Zur Kinderweihnachtsfeier im vorigen Jahr konnten die Russisch-Orthodoxen einen Gemeindesaal der evangelische Kirche nutzen und der hatte die Anwesenden kaum gefasst, nun aber hielt das Nieselwetter viele Familien von der Teilnahme ab.

Seinen Weihnachtswunsch hat Erzpriester Anatolij Koljada, der bereits seit 25 Jahren in Potsdam wirkt, schnell benannt. „Dass die Kinder ein Dach über dem Kopf bekommen“, sprudelt es aus ihm heraus. Und dann weist der Erzpriester auf den Morast vor Kirche und Pfarrhaus. „Und der Platz muss in Ordnung gebracht werden.“ Es könne doch nun wirklich jeder sehen, dass es so nicht weitergeht“, sagt auch Gemeindesekretär Jurij Koljada. Das Gemeindehaus benötige man für Veranstaltungen, für die Kinder während der Gottesdienste und Integrationsarbeit unabhängig von der Religion. Mit dem Kompromiss, es am Fuße des Pfingstbergs zu errichten, sei man einverstanden, sagte Gemeinderatsmitglied Georgij Sieloff. Allerdings müsse die Erbbaupacht für das städtische Grundstück so beschaffen sein, dass man sie auch bezahlen könne. Landeskonservator Detlef Karg hatte den Bau des Gemeindehauses auf kircheneigenem Grundstück wegen der Sichtachsen im Welterbe blockiert. Jetzt sei ein Gutachter gefragt, der das Grundstück bewerte, dann werde man verhandeln müssen, so Sergej Koljada. Das Geld für den Bau will die Gemeinde selbst aufbringen. Man habe es schon zusammengehabt, aber wegen der nun schon fünf Jahre dauernden Verhandlung seien die Sponsoren wieder abgesprungen. Nun beginne alles von vorn. dif

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })