zum Hauptinhalt

Sport: Kindt-Tor als Befreiungsschlag

Fußball-Oberliga-Spitzenreiter Babelsberg 03 bezwang zu Hause Lichtenberg 4:0

Stand:

Fußball-Oberliga-Spitzenreiter Babelsberg 03 bezwang zu Hause Lichtenberg 4:0 Von Michael Meyer Die Geduld der Kulisse war am Sonnabend gefragt. Die Geduld mit dem SV Babelsberg 03, der im heimischen Karl-Liebknecht-Stadion erst im Schlussgang einen klaren 4:0-Sieg gegen Lichtenberg 47 herausschoss und damit seinen Platz an der Tabellenspitze der NOFV-Oberliga-Staffel Nord behauptete. Dabei hatten 1358 Zuschauer schon in der 4. Minute den Torjubel auf den Lippen, als Karim Benyamina allein auf den Berliner Keeper Konrad Javell zulief, sich den Ball aber zu weit vor legte. Auf der Gegenseite sorgten Cenk Karakaya (5., 8.) und Tim Schreckenbach (18.) für einige Unruhe in der SVB-Abwehr, ehe wieder einmal Enrico Röver die Nulldreier in Führung schoss. Patrick Moritz bediente ihn mit einem Klasse-Zuspiel von links, und der Routinier bedankte sich am rechten Pfosten mit dem 1:0 (24.). Später schlug Francis Ogette einen Benyamina-Schuss von halblinks noch von der Linie (29.). Auch in Halbzeit zwei versuchte Lichtenberg, „aus einer dicht gestaffelten Abwehr heraus kleine Achtungszeichen zu setzen“, wie Gäste-Trainer Dieter Timme seine taktische Vorgabe später beschrieb. Doch es blieb beim Versuch. Auch auf Babelsberger Seite gelang längst nicht alles, traf Benyamina nach tollem Solo nur das Außennetz (58.). Davor und danach setzte Matthias Kindt zwei Achtungszeichen: Zunächst hämmerte er das Leder so hoch in den Lindenbaum hinterm 47er- Kasten, dass es dort für den Rest der Spielzeit hängen blieb (49.), dann dribbelte er nach einem Röver-Zuspiel links auf und davon und in den Strafraum, um mit seinem ersten Saisontor flach ins lange rechte Eck zum 2:0 zu treffen (71.). „Da ich keinen Anspielpartner sah, habe ich einfach draufgehalten“, erzählte Kindt später über sein Tor. Einem Tor, das wie ein Befreiungsschlag wirkte. Nur wenig später wusch Röver nach Zuspiel Benedikt Löhrs mit seinem achten Saisontreffer zum 3:0 nach (77.), und Moritz nutzte eine scharfe Flanke Yuzuru Okuyamas von rechts zum 4:0 in die Berliner Maschen (81.). Pech hatte Steffen Lauser, dessen Schuss Tino Zock noch von der Linie schlug (83.). Da aber feierten die Fans ihre Elf trotz einigen Leerlaufs vorm zweiten Treffer bereits lautstark. „Allein das vierte Tor war das Eintrittsgeld wert, denn es war toll herausgespielt“, applaudierte später SVB-Coach Peter Ränke und stellte sich vor seine Mannschaft. „Für mich als Trainer muss es vor allem wichtig sein, dass wir gewinnen. Ob das durch eine gute oder nicht so gute Leistung gelingt, werten wir intern aus.“ Deshalb wollte er sich auch nicht öffentlich über Benedikt Löhr und Davor Kraljevic äußern, die hinsichtlich der kommenden schweren Aufgaben beim MSV Neuruppin und daheim gegen Tennis Borussia Berlin eine Chance bekamen sich zu zeigen. Kraljevic nahm in der Abwehr den Platz von Heiko Bengs ein. Der hatte vorm Anpfiff von Vereinspräsident Rainer Speer Blumen und einen symbolischen Staffelstab dafür erhalten, dass er vor Wochenfrist bei Türkiyemspor (3:1) mit seinem 304. Punktspiel den Nulldrei- Rekord von Edgar Borowietz überbot. Zu einer weiteren Steigerung bekam er am Sonnabend keine Gelegenheit. Noch ist offen, ob Bengs im nächsten Spiel wieder mitwirken darf. Torschütze Kindt jedenfalls weiß: „Wir werden uns in Neuruppin steigern müssen. Das war heute kein berauschendes Spiel, das Ergebnis dürfen wir nicht überbewerten.“ SVB 03: Rauch; Warnick, Laars, Kraljevic; Greve (63. Okuyama), Löhr, Schwanke, Moritz, Kindt (73. Lauser); Röver, Benyamina (80. Lau).

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })