Landeshauptstadt: Kirche kritisiert Jugendpolitik von Jakobs
Studentenparlament der Universität: Oberbürgermeister soll sich entschuldigen
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Der Evangelische Kirchenkreis Potsdam hat die aktuelle Jugendpolitik von Potsdams Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) kritisiert. Es werde versucht, dem Protest eines breiten Spektrums Jugendlicher ein Etikett zu verpassen, welches die „Kriminalisierung ihrer berechtigten Forderungen“ erleichtere, so Kreisjugendwart Stefan Pester. Mit der beabsichtigten Strafanzeige gegen die Veranstalter der Skaterhallen-Besetzerparty sei zudem das Vertrauen der Jugendlichen in die Politik und Verwaltung als ihre Interessenvertreter verloren gegangen, so Pester. Der Stadtpolitik warf er zugleich „Tatenlosigkeit“ beim Thema Jugendfreiräume vor.
Auch Potsdams Studenten kritisieren Jakobs. Mit deutlicher Mehrheit hat das Studentenparlament der Universität Potsdam eine Resolution beschlossen, laut der sich Jakobs für seinen umstrittenen Nazi-Vergleich entschuldigen soll. „Kulturelles Engagement darf nicht mit Beleidigungen beantwortet werden“, heißt es in dem Beschluss vom Dienstag. Jakobs hatte eine Protestaktion von Jugendlichen im Stadtparlament mit Methoden von Nationalsozialisten verglichen.
Auch in der wöchentlichen Telefonumfrage von Potsdam am Sonntag (PamS) haben sich bis gestern 72 Prozent dafür ausgesprochen, dass sich Jakobs für seinen Vergleich entschuldigen soll. HK
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