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Landeshauptstadt: Kirschen für die Potsdamer Tafel

Mit Beginn der Erdbeer- und Süßkirschenernte haben Potsdams Kleingärtner die unentgeltliche Lieferung von selbst gezogenem Obst und Gemüse für Bedürftige wieder aufgenommen. Dazu hatte sie der Kreisvorstand des Verbandes der Garten- und Siedlerfreunde (VGS) aufgerufen, dem Vereine mit rund 6000 Parzellen angehören.

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Mit Beginn der Erdbeer- und Süßkirschenernte haben Potsdams Kleingärtner die unentgeltliche Lieferung von selbst gezogenem Obst und Gemüse für Bedürftige wieder aufgenommen. Dazu hatte sie der Kreisvorstand des Verbandes der Garten- und Siedlerfreunde (VGS) aufgerufen, dem Vereine mit rund 6000 Parzellen angehören. „Kleingärtner helfen der Potsdamer Tafel“, dieser „Akt der Solidarität“, der im Vorjahr gestartet wurde, müsse unbedingt fortgesetzt werden, erklärte VGS-Kreisgeschäftsfürer Friedrich Niehaus gegenüber den PNN.

Im Vorjahr waren nach schwierigem Anlauf der Aktion erst im August 3,2 Tonnen Obst und Gemüse abgegeben worden, laut Herbert Geistert von der Potsdamer Tafel (Tel. 0177/7563185) ein durchaus zufriedenstellendes Ergebnis. Niehaus sieht dagegen große Reserven. Zu DDR-Zeiten seien von Kleingärtnern an den Potsdamer Aufkaufstellen jährlich rund 3000 Tonnen Obst und Gemüse abgegeben worden – allerdings gegen ansehnliche Vergütungen, die teilweise über dem Verkaufspreis im Handel lagen. „Doch ein Prozent der damaligen Menge, also jährlich 30 Tonnen, sollten wir schon zusammenbringen“, erklärte Niehaus.

Aus seiner Sicht sind die Potsdamer Kleingärtner bereit, ihre Ernteüberschüsse für Bedürftige zu spenden. Es hapere aber an der Logistik. So sei es bisher nicht gelungen, in den über Gaststätten oder Vereinshäuser verfügenden großen Sparten eine Annahme von Obst und Gemüse zu organisieren. Dazu bietet Geistert an, Posten ab 100 Kilogramm durch ein Fahrzeug der Tafel abzuholen. Die Lieferungen können auch bei der VGS-Geschäftsstelle (Tel. 70 87 97) angemeldet werden, die sie dann weitervermittelt. Kleinere Mengen werden von den drei Ausgabestellen der Tafel im Bürgerhaus am Schlaatz, bei der Freikirchlichen Gemeinde in der Schopenhauerstraße und im Stadtteilladen Kirchsteigfeld angenommen. Wann, bleibt leider unklar. Die an je einem Tag in der Woche um 15.30 Uhr beginnende Ausgabe dürfte dafür nicht geeignet sein. Dann stehen inzwischen statt etwa 30 wie noch vor zwei Jahren Hunderte Bedürftige vor der Tür.

Dagegen bietet die Suppenküche der Volkssolidarität (Tel. 280 52 61) auf dem Areal der Stadtverwaltung günstige und stabile Annahmezeiten an. „Dazu stehen wir jeden Tag ab 7 Uhr, samstags und sonntags ab 8 Uhr zur Verfügung“, sagt der Leiter Friedhelm Loter. „Das gespendete Obst und Gemüse wird für die bei uns zubereiteten Speisen verwendet, zum Teil aber auch auf Tischen zur Mitnahme ausgelegt.“ E. Hoh.

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