Landeshauptstadt: KIS verteidigt Verträge zur Marienschule Richter: Anmietung ist „wesentlich günstiger“
Babelsberg - Der Kommunale Immobilien Service (KIS) verteidigt das umstrittene Grundstücksgeschäft mit dem katholischen Erzbistum Berlin-Brandenburg für das Areal der Marienschule an der Domstraße. „Die gefundene Lösung war eindeutig die günstigste Variante“, erklärte KIS-Chef Bernd Richter am Freitag.
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Babelsberg - Der Kommunale Immobilien Service (KIS) verteidigt das umstrittene Grundstücksgeschäft mit dem katholischen Erzbistum Berlin-Brandenburg für das Areal der Marienschule an der Domstraße. „Die gefundene Lösung war eindeutig die günstigste Variante“, erklärte KIS-Chef Bernd Richter am Freitag.
Wie berichtet zahlt der KIS künftig 8900 Euro pro Monat Miete plus Betriebskosten, damit Sportvereine und Kinder an der Grundschule am Griebnitzsee später die gerade im Bau befindliche neue Turnhalle der privaten Marienschule mitnutzen dürfen. Laut Kaufvertrag soll die Miete alle drei Jahre sogar weiter steigen dürfen. Nach der 30-jährigen Mietbindung wird Potsdam so mindestens 3,2 Millionen Euro an das Bistum zahlen. Die Kirche hat das Schulareal, auf dem sie ihre Marienschule sanieren und erweitern will, für 1,86 Millionen Euro gekauft. KIS-Chef Richter sagte gestern, aus der geplanten Anmietung der Turnhalle ergebe sich dennoch ein „Barwertvorteil von mindestens 490 000 Euro“ im Vergleich zur Sanierung der alten Turnhalle am Standort. Dies sei aber „ohnehin eine rein theoretische Betrachtung“, da die Stadt und der KIS die Sanierung der Turnhalle nicht hätten bezahlen können.
Zugleich kündigte Richter ein Treffen mit allen Beteiligten noch vor Weihnachten an, um „Missverständnisse aus dem Weg zu räumen“. Allerdings führt am Abriss der alten Turnhalle noch im Februar kein Weg vorbei, wie das Bistum erneut erklärte – nur so sei eine nötige Feuerwehrzufahrt für einen geplanten Anbau an die Marienschule möglich.
Hans-Jürgen Scharfenberg will es darauf nicht beruhen lassen: Der Linke-Fraktionschef forderte, Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) müsse den Vorgang im Stadtparlament erklären. Die bekannten Vertragsdetails legten nahe, dass die Interessen der Stadt nicht vertreten worden seien – dafür müssten die Verantwortlichen benannt werden. Der Verkauf des Areals auf Betreiben von SPD und CDU sei eine „Fehlentscheidung“ gewesen.HK
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