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Landeshauptstadt: Kita-Kündigung bleibt

Diakonisches Werk will Dreijährigen nicht betreuen

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Der dreijährige Jonas Hildebrand bleibt von der Kita „Sonnenblume“ ausgeschlossen. Trotz Intervention der Stadtverwaltung hält der Träger der Einrichtung, das Diakonische Werk, an der Kündigung des Betreuungsvertrages für Jonas fest (PNN berichteten). Dies erklärte die Potsdamer Beigeordnete für Jugend und Soziales, Elona Müller, gestern nach einem Gespräch mit dem Geschäftsführer des Diakonischen Werks, Marcel Kankarowitsch. Daran hatte auch Jugendamtsleiter Norbert Schweers teilgenommen.

Dass die Kündigung nicht zurückgenommen werde, bestätigte auch Kankarowitsch. Das Vertrauensverhältnis zwischen dem Kita-Träger und der Familie Hildebrandt sei irreparabel zerrüttet, begründete er diesen Schritt noch einmal. Bereits vor zwei Jahren habe der Träger den Betreuungsvertrag lösen wollen, hätte dann aber davon Abstand genommen, „weil ich dachte, wir hätten uns geeinigt“, so Kankarowitsch. Offensichtlich sei dies aber ein falscher Eindruck gewesen, weil sich in der Folge neue Konflikte auftaten. „Ich denke, es ist besser, wenn wir jetzt getrennte Wege gehen.“

Katja Hildebrand, Mutter von Jonas, ist seit mehreren Jahren in der Kita im Kirchsteigfeld in der Elternvertretung engagiert und hatte sich zuletzt vor allem für das Mitspracherecht der Eltern bei einer neuen „Sonnenblumen“-Konzeption stark gemacht. Die evangelische Einrichtung sei über Jahre religionsoffen gewesen, mit einem Leitungswechsel nun aber strenger in der Auslegung, so der Eindruck vieler Eltern. Tatsächlich wolle man das Profil der Kita stärker religiös-pädagogisch prägen, sagt Kankarowitsch. Damit es aber nicht zu einem Aufruhr der konfessionslosen Elternschaft komme, habe man sich jetzt überlegt, die Einrichtung für eine Übergangszeit von zwei Jahren zweispurig zu führen. Künftig werde es also sowohl Gruppen geben, die nach dem alten Konzept geführt würden, als auch welche nach neuer Konzeption, „an der aber die Eltern beteiligt werden sollen“, erklärt der Diakoniechef. Diese Vorgehensweise werde er im Kita-Ausschuss am 12. Juli vorstellen. Die Konflikte, die zwischen Eltern und Träger entstanden, seien schlechter Kommunikation geschuldet, sagte Beigeordnete Müller. Damit die neue Ausrichtung der Kita von den Elternvertretern aufgenommen werde, sei bei dem Treffen am Mittwoch ein Vertreter des Jugendamtes als Moderator dabei. NIK

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