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Landeshauptstadt: Kita-Service kommt doch – im Jugendamt Ab Oktober will Stadt Eltern umfassend beraten

Potsdam führt zum 1. Oktober einen Kita-Platz-Service ein.

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Potsdam führt zum 1. Oktober einen Kita-Platz-Service ein. Das gab Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) gestern bekannt. Noch in der vergangenen Woche hieß es, der Service könne erst zum Jahresbeginn 2011 startet; es hätten sich Vergaberichtlinien geändert. Jetzt hat die Stadt eine Ausschreibung für den Service komplett gestoppt, stattdessen wird sie ihn laut Jakobs über das Jugendamt und gekoppelt an den Babybegrüßungsdienst selbst anbieten.

Ab dem 1. Oktober sollen Eltern an den Sprechtagen Dienstag, Donnerstag und Samstag persönlich beraten werden. Das Betreuungsangebot in der Landeshauptstadt mit mehr als 100 Kitas bei rund 50 freien Trägern sei für viele unübersichtlich. Hier soll der Service mehr Transparenz und Information bringen. Die Platzknappheit in manchen Stadtteilen und lange Wartelisten bei freien Trägern sorgten bei berufstätigen Eltern für Unruhe, da viele befürchteten, keinen Platz zu erlangen, so die Verwaltung. Der neue Service solle hier Abhilfe schaffen: Er berate zu freien Plätzen und Einrichtungsprofilen und nehme Bedarfsmeldungen von Eltern künftig persönlich, per Telefon, per Fax und E-Mail entgegen und koordiniere Besichtigungen. Der Aufwand bei Eltern und Trägern der Kitas werde so minimiert. Außerdem sollen rechtliche Fragen, Elternbeiträge und besondere Betreuungsnotwendigkeiten geklärt werden. Bis zum Jahresende solle eine Software entwickelt sein, mit der Eltern sich per Internet über Träger und freie Plätze im gewünschten Stadtteil informieren und per Vormerkfunktion ihren Bedarf anmelden können. Wie Oberbürgermeister Jakobs sagte, folge die Stadt mit dem Vorgehen auch dem Vorschlag freier Träger, dass das Jugendamt den Kita-Service als neutraler Dienstleister selbst anbieten solle.

Im Hauptausschuss der Stadtverordnetenversammlung stieß die neue Variante für den Kita-Service gestern grundsätzlich auf Zustimmung. Linke-Oberbürgermeisterkandidat Hans-Jürgen Scharfenberg sagte, Jakobs habe damit allerdings keine „Heldentat“ vollbracht, sondern einen Stadtverordnetenbeschluss erfüllt. Fragen der Linken nach der Finanzierung und dem Personal für den Kita-Service beantwortete Jugendbeigeordnete Elona Müller (parteilos). Das Jugendamt bekomme Unterstützung von zwei Mitarbeitern der Potsdamer Hartz-IV-Behörde Paga und zahle dafür ein Entgelt. Außerdem würden zwei Jugendamtsmitarbeiter eingesetzt, den Service aufzubauen. Das städtische Marketing könne zudem die Voraussetzungen für den Internetservice schaffen. Martina Engel-Fürstberger (FDP) begrüßte das neue Angebot mit den Worten: „Wir können uns freuen, was zum Wahltag am 19. September noch alles möglich ist.“ SCH

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