Landeshauptstadt: Kita-Träger setzen Rathaus unter Druck

Große Potsdamer Kitaträger drängen auf eine schnelle und verbindliche Regelung zum geplanten Millionenzuschuss bei der Kitafinanzierung. „Um die Situation spürbar zu verbessern, müssen die langen Betreuungszeiten dort finanziert werden, wo sie anfallen“, teilte Stefan Spieker vom Kita-Unternehmen Fröbel in einer gemeinsamen Erklärung mit der Arbeiterwohlfahrt mit. Einrichtungen mit vielen langen Betreuungsverträgen müssten mehr Geld erhalten als Kitas mit weniger langen Verträgen, forderte Spieker.

Bisher werden vom Land wie berichtet nur Mindestbetreuungszeiten bis zu sechseinhalb Stunden pro Kind finanziert. 40 Prozent der Kinder in Potsdam aber haben einen Rechtsanspruch auf mehr als acht Stunden Betreuung. Für die Betreuung darüber hinaus ist kein zusätzliches Personal da. Die Betreuung könne laut den Trägern nur über die Ausdünnung des ohnehin knappen Personals organisiert werden – dadurch hatte sich zuletzt die Lage zugespitzt. So hätten die Betriebsräte der Arbeiterwohlfahrt und von Fröbel bereits im August angekündigt, keine längeren Schichtzeiten zu genehmigen, hieß es in der Mitteilung weiter. Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) hatte daher zuletzt angekündigt, ab nächstem Jahr mindestens 4,5 Millionen Euro mehr für die Kita-Betreuung ausgeben zu wollen. Das Geld will sich die Stadt notfalls auch per Klage vom Land zurückholen, ein entsprechendes Rechtsgutachten listet mehrere Wege auf (PNN berichteten). Wo das Geld, mit dem Potsdam in Vorleistung gehen würde, genau herkommen soll, will die Stadt noch im Herbst bekannt geben.HK