Landeshauptstadt: KKO soll Weichen für das Leben stellen
125 Jahre Schule in der Clara-Zetkin-Straße / Neuer Vertrag mit Wirtschaftsjunioren
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KKO nennen die Schüler der Käthe-Kollwitz-Oberschule kurz ihre Schule. Am Samstag feierten sie das 125-jährige Bestehen. Schulleiter Werner Lindner nutzte die festliche Gelegenheit, um die Zusammenarbeit mit den Potsdamer Wirtschaftsjunioren feierlich mit einem Vertrag zu besiegeln. „Wir brauchen Partner“, sagte der erfahrene Pädagoge, der seit 1985 hier Schulleiter ist.
Denn Ziel sei es, den Schülern, die nach der zehnten Klasse die Schule verlassen, vorher das Rüstzeug für ihr künftiges Leben zu vermitteln. „Wir fangen mit der Berufsorientierung in der siebenten Klasse an“, erklärte er. Tilo Schneider, Geschäftsführer der Wirtschaftsjunioren sagt, dass sich die jungen Potsdamer Unternehmer für die Berufsorientierung der Jugendlichen einsetzen würden. Dabei gehe es nicht nur um Angestellte, sondern auch darum, Wege zur Selbständigkeit aufzuzeigen. Lindner erwähnte Projekte wie „Einen Tag Unternehmer spielen“, verschiedene Praktika sowie Kontakte mit Polizei und Bundeswehr.
Der Schulleiter indes verwies auf eine Erfolgsbilanz der KKO: In den Jahren als Realschule erhielten alle Schulabgänger Ausbildungs- oder Weiterbildungsverträge, rund die Hälfte wählte eine gymnasiale Ausbildung. Nach der Abschaffung der Realschulen 2005 habe es zunächst einen Einbruch gegeben. „Die Eltern konnten mit dem Begriff Oberschule wenig anfangen“, sagt Lindner. Heute werde die Käthe-Kollwitz-Schule jedoch gut angenommen. 60 Bewerbungen gebe es für die 54 Plätze pro Jahr. Die Aussichten der Absolventen für die weitere Ausbildung seien nach wie vor gut. Rund 90 Prozent verlassen laut Lindner die zehnte Klasse mit einem Vertrag in der Tasche, ein „erheblicher Teil“ wähle nach wie vor eine gymnasiale Bildung.
Zum Schuljubiläum fanden sich am Samstag auch viele Ehemalige ein. Julia Selonke, die vor zwei Jahren die zehnte Klasse verlassen hat, ist heute mit dem Fachabitur in der Tasche Bürokauffrau bei der Landesbausparkasse (LBS). „Das ist ein typisches Beispiel“, so der Schulleiter. Die Schüler seien leistungsfähig, selbstbewusst und hätten gute Berufschancen. „Schauen Sie mal aus dem Fenster“, sagte Lindner und zeigte auf einen neuen Pavillon auf dem Hof. Ein vierzig Zentimeter tiefes Fundament hätten 15 Jugendliche in ihrer Freizeit mit viel Ausdauer gelegt und das kleine Bauwerk geschaffen. Die Beispiele würden sich mit dem Schüler-Engagement in der Internet-AG, im Gebiet der Kunst und bei der Schülerzeitung, in den Naturwissenschaften und bei den Sprachen fortsetzen lassen. „Unser Prinzip ist, mit den Schülern zusammen etwas zu machen“, sagt Lindner und betont ganz besonders das Wort „mit“. Wie das funktioniert, ließ sich am Samstag auch bei dem gelungenen Jubiläumsfest merken, welches die Schüler mit vielen Ideen vorbereitet hatten. Günter Schenke
Günter Schenke
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