Landeshauptstadt: Klaar lockt erneut mit Millionen
Förderverein Garnisonkirche berät heute
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Der Förderverein für den Wiederaufbau der Garnisonkirche trifft sich heute im IHK-Gebäude zur Mitgliederversammlung. Wie Vereinsvorsitzender Johann-Peter Bauer den PNN sagte, seien keine spektakulären Entscheidungen zu erwarten. „Das Konzept steht ja.“ Neben dem Bericht des Vorsitzenden zum Stand der Vereinsarbeit müssten zwei Vorstandsmitglieder neu gewählt werden, weil zwei Mitglieder des Vorstands ausscheiden würden. Wie Bauer betonte, gäbe es für die Posten bereits Bewerber.
Vor der Mitgliederversammlung der Fördergesellschaft hat sich die Stiftung Preußisches Kulturerbe an die PNN-Redaktion gewandt. Wie der Stiftungsratsvorsitzende Max Klaar betonte, stehen die auf dem Spendenkonto angesammelten 5,72 Millionen Euro nach wie vor als Projektrücklage für den Wiederaufbau der Kirche zur Verfügung. Dafür werde auch weiter gespendet, so in diesem Jahr bereits 12 000 Euro. Allerdings schließt Klaar unverändert die Einrichtung eines Internationalen Versöhnungzentrums in der Kirche aus. Die Garnisonkirche solle ausschließlich „wie jede Kirche der Ort zur Anrufung Gottes und zur Verkündigung seines Wortes sein“.
Zuwendungen der Stiftung, die in diesem Geist an Kirchengemeinden gegangen sind, seien laut Klaar mit Dank aufgenommen worden. Dazu zählen 30 000 Euro für die Renovierung eines Seitenaltars in der Katholischen Kirche St. Peter und Paul . Die Stiftung biete nunmehr an, für die Erneuerung der Seitenflügel des Fortunaportals 12 000 Euro und für den Wiederaufbau des Neptunbrunnens im Lustgarten 60 000 Euro zu spenden.
Ursprünglich hatte der Traditionsverein Potsdamer Glockenspiel (TSP) die seit den 80-er Jahren gesammelten Millionen an Spendengeldern komplett für den Wiederaufbau der 1732 eingeweihten Barockkirche, deren Kriegsruine 1968 gesprengt wurde, nutzen wollen. Nach der Verabschiedung des Nutzungskonzepts für die neue Garnisonkirche durch die evangelische Kirche Potsdam, das unter anderem die Einrichtung eines Internationalen Versöhnungszentrums vorsieht, hatte die TPG, dessen Vorsitzender der konservative Max Klaar war, davon Abstand genommen. Der Verein löste sich auf und übertrug die Gelder an die Stiftung Preußisches Kulturerbe. Damit wurde dem Wiederaufbauprojekt zunächst die finanzielle Grundlage entzogen. Derzeit wird in Zusammenarbeit mit der Landeskirche am Erlass für die Stiftung Garnisonkirche gearbeitet.ERB/EH
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