Bibliothek Potsdam: Klare Perspektiven zum Doppeljubiläum
Der Mietvertrag für die Wissenschaftsetage in der Stadt- und Landesbibliothek Potsdam steht vor dem Abschluss. Ein Tag der offenen Baustelle ist für den 3. November geplant.
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Potsdam - Nach mehreren verschobenen Terminen gibt es nun eine klare Perspektive für die Stadt- und Landesbibliothek: Im August 2013 soll die Bibliothek gemeinsam mit der Volkshochschule ihr umgebautes Haupthaus in der Straße Am Kanal wiedereröffnen. Die Bauarbeiten werden zum 1. Juni 2013 abgeschlossen; dann erfolge der zweimonatige Umzug, erklärte Bibliothekschefin Marion Mattekat am Montag vor Journalisten. Auch der sogenannte Verbinder zwischen Bibliothek und Fachhochschule sei dann abgerissen und die Bibliotheksfassade fertiggestellt.
Auch für die vierte Etage, die als „Schaufenster der Wissenschaften“ in Potsdams Mitte fungieren soll, gibt es eine klare Zeitschiene: Sie soll laut Stadtsprecher Jan Brunzlow bis Ende 2013 fertiggestellt sein. Von der Universität Potsdam, Partner der Wissenschaftsetage, hieß es am Montag, die Verhandlungen über einen Mietvertrag „liegen in den letzten Zügen“. Vermieter ist der Kommunale Immobilien Service (KIS).
Den Bezug des neuen Hauses kann Marion Mattekat kaum erwarten: Wegen der schlechteren Bedingungen im Ausweichquartier in der Fachhochschule seien die Besucherzahlen 2011 im Vergleich zu 2009 um 21 Prozent zurückgegangen, klagt sie. Hatte die Bibliothek vor der Sanierung mehr als 13 000 registrierte Benutzer, sind es jetzt nur 10 900. Nach Neueröffnung rechnet Marion Mattekat jedoch mit einem Benutzeranstieg von 50 Prozent, da sich die Lesebedingungen stark verbessern. Geplant sei etwa eine „Jugendetage mit freizeitorientierten Medien“. Zudem werde ein Themenschwerpunkt „Musik für Kinder“ geschaffen.
Ein Doppeljubiläum hat die Bibliothek im November zu feiern: Dann jähren sich die Gründung der Brandenburgischen Landesbibliothek 1922 und die Entstehung der heutigen Stadt- und Landesbibliothek vor 20 Jahren. Aus diesem Anlass organisiert die Bibliothek einen Tag der offenen Baustelle am Samstag, dem 3. November. Aufgrund des großen Interesses ist eine vorherige Anmeldung nötig. Organisiert werden fünf Besichtigungstermine, an denen jeweils drei Besuchergruppen teilnehmen können, so Mattekat.
Bereits in der kommenden Woche startet im Rahmen der bundesweiten Aktionswoche „Treffpunkt Bibliothek“ die neue Veranstaltungsreihe „Wort frei! Junge Literatur zwischen Turnhalle und Viktoriagarten“ in Kooperation mit der Buchhandlung Viktoriagarten in Potsdam-West. Turnhalle deshalb, da die Freihand-Bibliothek derzeit in der ehemaligen Turnhalle des DDR-Instituts für Lehrerbildung in der heutigen Fachhochschule aufgestellt ist. Dort findet am morgigen Mittwoch ab 20 Uhr die Auftaktveranstaltung für „Wort frei!“ statt. Dabei wird Jochen Schmidt aus „Weltall. Erde. Mensch“ lesen. Das Buch beinhaltet die besten Kurzgeschichten für die Lesebühne „Chaussee der Enthusiasten“, Kolumnen für die FAZ, die Süddeutsche oder auch Comics für den Tagesspiegel. „Die neue Reihe soll den Fokus auf unkonventionelle Lesebühnen-Akteure, literarische Debütanten, aber auch auf schon etablierte Literaten der Generation zwischen 25 und 40 legen“, sagte Marion Mattekat.
Auch weitere Termine im Rahmen der Literatur-Reihe stehen schon fest: Eine Lesung mit Francis Mohr aus „Flashback Ost“ in der Viktoriagarten-Buchhandlung, Geschwister-Scholl-Straße 10, am 27. Oktober. Eine Lesung mit Silke Scheuermann aus „Häuser der Anderen“ am Montag, dem 12. November, in der Buchhandlung. Sowie am Freitag, dem 30. November, die Lesung mit Sonja Heiss aus „Das Glück geht aus“ in der ehemaligen Turnhalle, dem momentanen Ausweichquartier der Bibliothek in der Fachhochschule am Alten Markt. Die Lesungen beginnen jeweils um 20 Uhr. Der Eintritt kostet fünf Euro, ermäßigt drei Euro.
Anmeldungen zum Besuch der Bibliotheksbaustelle unter Tel.: (0331) 289 66 66 oder auf www.bibliothek-potsdam.de.
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