Sport: Klarer Fall im Potsdam-Derby
USV-Volleyballer bezwangen die WSG Waldstadt und gestern auch den VC Olympia Berlin II jeweils mit 3:0
Stand:
USV-Volleyballer bezwangen die WSG Waldstadt und gestern auch den VC Olympia Berlin II jeweils mit 3:0 Von Henner Mallwitz Nach dem Spiel stand Volker Knedel mit zufriedener Miene im Vorraum der Sporthalle an der Heinrich-Mann-Allee und ließ sich die vergangene Stunde noch einmal durch den Kopf gehen. Dieses wichtige Match gegen die WSG Waldstadt, dieses Lokalderby, bei dem ein Sieg für jeden der beiden Gegner so wichtig für das Saisonziel sein sollte. Am Ende konnte nur einer gewinnen, und das war der USV Potsdam, der Favorit. Er setzte sich mit 3:0 (25:23, 25:21, 25:18) gegen die Waldstädter durch und behauptete sich damit punktgleich mit dem Zweiten und Dritten auf dem 4. Tabellenplatz. „Ein Sieg war eigentlich zu erwarten“, sagte Knedel nach dem Spiel selbstbewusst. „Allein die Höhe war zuvor unklar.“ Dass es ein deutliches 3:0 wurde, freute den Coach besonders, hatte er mit seiner Truppe doch gestern noch das schwere Match gegen den VC Olympia Berlin II zu absolvieren. „Da durften wir keine unnötige Kraft verschwenden.“ Die Berliner sind eine von Potsdams USV- Volleyballern als außerordentlich gut eingeschätzte Truppe. Ein junges Team, wie Knedel bestätigte, das zahlreiche Nachwuchskader für das Nationalteam stellt und sich in stetiger Entwicklung befindet. „Die werden einfach ständig besser.“ Gestern in Golm aber zeigte sich der USV erneut von seiner besten Seite und bezwang den VCO II ebenfalls mit 3:0 (25:16, 25:19, 25:26). „Das war eine ganz starke, konzentrierte Leistung von uns“, zeigte sich Knedel sichtlich erleichtert. Der Rückrundenauftakt gegen die Derbygegner aus der Waldstadt bot dem Trainer indes viel Erfreuliches. Die Annahme hatte sich im Vergleich zu so manch bisherigen Spielen verbessert, über die Mitte wurde da viel agiert, und auch der Angriff ging den USV-Männern schnell von der Hand. Der erste Satz war indes der spannendste: Hektik und Nervosität hatten sich zwar breit gemacht, doch letztlich setzte sich die Routine der Uni-Volleyballer durch. „Im zweiten und dritten Satz“, so analysierte nicht nur Knedel, „fand Waldstadt kaum noch ins Spiel.“ Ein Problem stand für ihn jedoch nach wie vor: Die „Danke-Bälle“, diese ganz einfachen, mit denen man punkten muss. Sie wurden auch diesmal allzu oft verschenkt. Personalprobleme plagen Knedel indes kaum noch. „Wir sind super besetzt, haben aber mit nur drei Spielern noch zu wenig Mittelblocker im Aufgebot.“ Bei Waldstadts Spielertrainer Frank Hänel war ebenso wie bei seinen Jungs die Stimmung nach der verlorenen Partie etwas gedrückt. „Das haben wir uns wahrlich etwas anders vorgestellt“, gestand der 45-Jährige. „In den ersten beiden Sätzen hat meine Mannschaft noch gut mitgespielt, dann ist es abgebrochen.“ Individuelle Fehler einerseits, mangelnde Routine andererseits machte er als Gründe für die Niederlage aus. Einen plötzlichen Rückstand von vier, fünf Punkten aufzuholen, sei für sein Team noch immer schwer. Nervosität mache sich breit, die ein Gegner wie der USV leicht ausnutze. Doch, so weiß der Coach, noch ist ja nicht alles verloren. Am kommenden Sonnabend stehen die Waldstädter im Prenzlauer Berg am Netz. Das Hinspiel konnten sie bereits für sich entscheiden, und auch diesmal geht Hänel von einem Sieg aus. „Wir haben die Chance, unser Saisonziel zu erreichen und in der Regionalliga zu bleiben. Bloß dann müssen wir jetzt anfangen zu gewinnen.“
Henner Mallwitz
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: