Sport: Klares Ziel: Akzente setzen

Als Fahrer fuhr er in den 90er Jahren in der Radsport-Bundesliga für die Berliner Landesauswahl, trat gemeinsam mit Ausnahmeathleten wie Andreas Klöden und Robert Bartko in die Pedalen und wurde mehrfach brandenburgischer Landesmeister. Nun hat Maik Saewert die sportliche Leitung im Potsdamer Rennstall notebooksbilliger.de übernommen. Für die bevorstehende Saison hat sich der 37-Jährige viel vorgenommen.

Im März beginnt die neue Radsportsaison. Wie gut ist das Potsdamer Team von notebooksbilliger.de gewappnet, Herr Saewert?

Wir werden anders als bislang mit zwei Teams an den Start gehen. Zum einen setzen wir natürlich auf unser Profiteam. Das haben wir neu besetzt und somit für eine optimale Mischung aus Erfahrung und frischem Wind, aus Sprintstärke und Bergspezialisten im Team gesorgt. Einige Fahrer wie Mathias Wiele, Tobias Schleifring und Tim Ulbrich fahren für das Nachwuchsteam, dafür sind neue hoffnungsvolle Leute wie etwa Henrik Wolter, Christoph Klipp oder Christian Heinze ins Kontinental-Team gekommen. Letztlich haben wir alles ziemlich umgekrempelt und haben ein starkes zehnköpfiges Team zusammengestellt.

Sie sprachen das Nachwuchsteam an.

Ja, unser notebooksbilliger.de-Nachwuchsteam ist der Nachfolger der Renngemeinschaft Berlin-Brandenburg Focus-Steintherme, einem Zusammenschluss des OSC Potsdam und den RC Charlottenburg. Beide Vereine sind nach wie vor Lizenzträger.

Das Nachwuchsteam geht folglich erstmals an den Start – welche Ziele haben sie sich für die Premierensaison gesteckt?

Das Team besteht aus elf Fahrern, neun von ihnen fahren in der U 23-Bundesliga. Und wiederum vier von ihnen, nämlich Mathias Wiele, Stefan Müller, Markus Sudy und Matthias Sellnow bestreiten bereits ihr zweites beziehungsweise drittes Jahr bei den Männern. Das sind in erster Linie unsere Hoffnungsträger. In dieser Saison setzen wir in erster Linie auf die U 23-Bundesliga, aber auch auf die Rennen im Rahmen des TUI-Cups. Wenn unser Nachwuchsteam in der Bundesliga unter die ersten sechs kommen würde und wir zudem eine Medaille bei den Deutschen Meisterschaften holen könnten, wäre das ein super Erfolg.

Also liegt das Hauptaugenmerk auf dem Nachwuchs?

Das teilen wir schon genau auf. Das Kontinental-Team ist wie gesagt neu strukturiert worden, so dass wir in dieser Saison noch sehr vorsichtig mit einer konkreten Zielstellung sein müssen. In jedem Fall wollen wir deutliche Akzente setzen. Und dies vor allem bei europäischen und bevorzugt deutschen Rennen. Ich kann mir gut vorstellen, dass wir bei den Klassikern unsere Außenseiterrolle für Überraschungserfolge nutzen können. International werden wir uns vorerst auf Europa beschränken und unter anderem Rennen in Belgien und den Niederlanden, in Polen und Tschechien absolvieren.

Mit zwei Teams an den Start zu gehen, dürfte auch recht kostenintensiv sein. Ist der finanzielle Bereich abgesichert?

Ja, das ist er. Bis 2008 hat notebooksbilliger.de seine Zusage erteilt. Und gerade deshalb ist ja die bevorstehende Saison so enorm wichtig. Denn wenn unsere Teams hier mit Erfolgen glänzen, dürfte einer weiteren Zusammenarbeit bestimmt nichts im Wege stehen. Das weiß aber ein jeder im Team.

Als Teamchef haben Sie den Hut auf, brauchen aber sicherlich auch engagierte Leute an Ihrer Seite.

Ja, ohne Frage. Als sportliche Leiter werden Benjamin Grosser, Christian Apel, Dominik Raza und Stefan Sprenger beide Teams betreuen. Als Betreuer wird ihnen weiterhin Jörn Reuss als äußerst erfahrener Mann zur Seite stehen. Alle sportlichen Leiter waren bereits im vergangenen Jahr bei den jeweiligen Teams. Und wir freuen uns natürlich, auch diese so wichtige Saison wieder mit ihnen bestreiten zu können.

Ein leider nach wie vor aktuelles Thema vor allem im Radsport ist Doping. Wie geht der Potsdamer Rennstall damit um?

Wir gehen vor allem offen an dieses Thema und sprechen mit den Leuten. Jeder Fahrer, der in unseren Teams fährt, muss einerseits eine entsprechende Erklärung unterschreiben. Andererseits stehen die Männer unter ständiger medizinischer Kontrolle. Wir haben eine gute Zusammenarbeit mit der Universität Potsdam, die regelmäßige Tests durchführt. In Dr. Ralf Schürer haben wir zudem einen sehr gefragten Sportmediziner an unserer Seite, der für die Fahrer zuständig ist. Aber wir haben obendrein noch ein zusätzliches Warnsystem installiert. Sollten bei einem unserer Fahrer ungewöhnliche Leistungssteigerungen festgestellt werden, werden diese sofort medizinisch hinterfragt. Mit all dem wollen wir uns einfach absichern.

Ende März erfolgt in Köln der Startschuss zur neuen Saison. Was steht davor noch auf dem Programm, wo holen sich die Fahrer den letzten Schliff?

Die Fahrer aus Berlin und Potsdam trainieren zusammen, jene aus Frankfurt (Oder) und Cottbus ebenfalls, und dann gibt es ja auch noch unsere kleinere Fraktion aus Mecklenburg. Alle zusammen werden wir allerdings am 18. Februar für drei Wochen nach Mallorca zum Trainingslager fahren. Dort haben wir einfach die besten Bedingungen. Und dann dürfte einem guten Start in die Saison eigentlich nichts mehr im Wege stehen.

Das Gespräch führte Henner Mallwitz