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Landeshauptstadt: Klarheit für Radler fehlt

Geringe Beteiligung bei Rad-Workshop der Stadt

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Die Vorbereitungen für die planmäßige Verbesserung der Potsdamer Radwege sind in vollem Gange. Darüber informierte Straßenplanerin Martina Woiwode Dienstagabend bei einem Workshop in der Stadtverwaltung. Jährlich 800 000 Euro stehen dafür zur Verfügung. Der Anteil der Radfahrer soll dadurch von derzeit 20 auf 27 Prozent steigen. Grundlage für die Vergabe der Aufträge ist das von den Stadtverordneten vor zwei Jahren beschlossene Radverkehrskonzept. Abweichungen seien nur schwer möglich.

Dabei haben die Potsdamer einige Verbesserungsideen: Die 25 Vorschläge, die seit 2008 beim Bürgerhaushalt eingegangen sind, sollten auf dem Workshop mit dem Radverkehrskonzept abgeglichen werden. Die Beteiligung war allerdings minimal. Von einem Dutzend Anwesenden waren die Hälfte offizielle Vertreter.

Als Hauptakteure lieferten sich Stadtplanungschef Andreas Goetzmann und Torsten von Einem als Radverkehrsbeauftragter eine Art dienstliches Zwiegespräch. Ergebnis: Fast alle Bürgervorschläge sind entweder bereits abgearbeitet oder harren der baldigen Vollendung. Trotzdem sagt ein junger Mann, der passionierter Radfahrer ist: „Ich habe an vielen Stellen wie am Nauener Tor immer das Gefühl, etwas falsch zu machen.“ Es fehle an den Knotenpunkten die Klarheit der Verkehrsführung.

Probleme gibt es im ganzen Stadtgebiet: Dazu gehören die Stellplatzsituation am Hauptbahnhof, die Führung des Radverkehrs am Leipziger Dreieck, der Weg am Griebnitzssee und eine sichere Radverbindung zur Brandenburger Vorstadt. Der Bürgervorschlag für einen Radweg in der zugeparkten und mit Kopfsteinen gepflasterten Lennèstraße schwelt seit vielen Jahren. Eine Lösung soll laut Goetzmann das Jahr 2013 bringen.

Beim Bürgerhaushalt haben die Ideen und Forderungen ziemlich abgenommen. So gibt es im aktuellen Durchgang 2011 nur einen Vorschlag: Die Anlage eines Radweges zwischen der Wetzlarer Straße und dem Stern. Torsten von Einem zeigt Bilder der jetzigen Holperpiste und erwähnt, dass zunächst Grundstücksfragen zu klären seien, was lange dauern könne. Die Finanzierung sei ebenfalls unsicher.

Nicht viel besser sieht es am Leipziger Dreieck und bei Radstellplätzen am Hauptbahnhof aus. Für das Leipziger Dreieck gibt es wenigstens eine „verkehrliche und städtebauliche Konzeption“ mit 19 Varianten. Und am Hauptbahnhof? Unter anderem bieten die Betreiber neue Stellanlagen am roten Parkhaus nahe dem Haupteingang an der Friedrich-Engels-Straße an. Doch dazu müsste erst einmal eine sichere Wegeführung entstehen. Ob und wann das passiert, bleibt unbeantwortet. Günter Schenke

Günter Schenke

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