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Sport: Klarheit im Kopf

USV-Rugbyteam zeigt neue Qualität und hat Saisonziel fast schon erreicht

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„Zwei Siege möchte ich schon noch haben“, sagt Robby Lehmann und gibt sich so gelassen, als hätte die Rugbytruppe des USV Potsdam den Erfolg gepachtet. Doch in der Tat: Was der Coach des Zweitligateams mit seinen Mannen in den vergangenen Wochen seit dem Rückrundenstart auf die Beine gestellt hat, ist aller Ehren wert. Drei Siege in drei Spielen – davon konnten die bislang nicht unbedingt erfolgsverwöhnten Lehmann- Schützlinge vor nicht all zu langer Zeit nur träumen. Nach Erfolgen über Odin Hannover und Stahl Brandenburg zeigte das USV-Team am Sonnabend auch dem TSV Victoria Linden, wer Herr am Neu- en Palais ist, und schlug die Hannoveraner mit 24:20 (PNN berichteten).

Damit haben die Potsdamer, die in der vergangenen Saison knapp um den Abstieg herumkamen, vorzeitig das Saisonziel fast erfüllt und stehen auf dem fünften Tabellenplatz. Auch für Robby Lehmann Zeit, das Ganze einmal Revue passieren zu lassen. Erfolgsrezepte? Die auszumachen fällt schwer, denn schließlich greift der Coach auf den gleichen Kader zurück, mit dem die Hinrunde eher dürftig gestaltet wurde. Sechs Niederlagen standen da allenfalls zwei Siege gegenüber.

Wahrscheinlich, sagt der Trainer, habe es am Winter gelegen, der diesmal ja keiner war. „Dadurch hatten wir viel zusätzliche Zeit zum Trainieren, und die haben wir auch genutzt“, erzählt der Coach. Im Vereinshaus am Park Sanssouci wurden Videoanalysen betrieben und Schwächen ausgemacht. Das endete mit einer klaren Erkenntnis: „Wir müssen unbedingt an unserer Ausdauer arbeiten.“ Und so wurde ein Laufprogramm mit Steigerungen entwickelt, das die Spieler im Wald oder im Park absolvierten und das mit einem intensiv ausgearbeiteten Athletikprogramm einher ging. Das lederne Ei wurde erst im Februar in die Hand genommen.

Alles auf den neuen Fitnesszustand der USV-Männer zu schieben, dürfte jedoch nicht ausreichen. Jeder Sport spielt sich auch im Kopf ab, und den scheint ein jeder inzwischen frei zu haben. „Wir sind als Team noch mehr zusammengewachsen“, bestätigt Lehmann. „Der erste Sieg gegen den haushohen Favoriten Odin Hannover spielte dabei eine ganz entscheidende Rolle und machte uns Mut.“ Und er brachte nicht zuletzt auch den Glauben an die eigene Kraft. Denn, so impfte der Coach seinen Männern ein, bislang waren nicht die Gegner zu stark, sondern die eigene Leistung oft zu schwach.

Das saß, wurde umgesetzt und so schoss das Team auf den begehrten fünften Platz. Da wollen die Potsdamer auch bleiben, vielleicht noch einen Rang nach oben klettern. Dafür darf die Erfolgsserie allerdings nicht abreißen. Gegen den Tabellenführer Germania List müssen sie auswärts noch ran, gegen Tabellen- Schlusslicht Hamburger RC und gegen den Dauerrivalen FC St. Pauli jeweils zu Hause. Zwei Siege sollten da schon noch drin sein.

Henner Mallwitz

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