
© Henner Mallwitz
Sport: Klarheit im Ring
Babelsbergs Motor-Boxer kämpfen in der am besten besetzten Staffel
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Die Wogen scheinen geglättet, die Missverständnisse beseitigt: Bei der Zusammenkunft der Oberen des Deutschen Boxsport-Verbandes (DBV) und der Chefs der sechs Bundesligavereine in Straubing fanden die Herren trotz langwieriger Querelen am Wochenende schnell einen Kompromiss für die Gestaltung der Ersten Bundesliga. Einerseits wurde festgelegt, dass im Oberhaus des deutschen Amateurboxsports künftig keine ausländischen Vereine mehr um die Meisterschaft kämpfen. In der Vergangenheit hatte man schon einmal dänische, polnische und niederländische Vertreter mit ins Boot geholt.
Eine weitere Einigung wurde bei der Zusammensetzung der Bundesliga erzielt. Die Vereine hatten anfangs eine Sechsergruppe favorisiert – nicht zuletzt, weil jedes Team somit fünf Heimkämpfe auszutragen hätte. Der DBV hatte hingegen die Einteilung in zwei Dreiergruppen vorgeschlagen und setzte sich am Ende damit auch durch. „Wir haben nun zwar einen Heimkampf weniger, aber damit kann jeder von uns leben“, sagte Ralph Mantau. Der Trainer und Manager des SV Motor Babelsberg zeigte sich sichtlich zufrieden mit dem Ausgang des Gesprächs: „Da muss es beim DBV-Führungsgremium einen Ruck gegeben haben. Alles läuft jetzt im Sinne der teilnehmenden Vereine“, so Mantau, der von den anderen Vertretern in Straubing zum Ligasprecher gewählt wurde und nun auch Stimmrecht bei künftigen DBV-Entscheidungen hat.
Als frischgewähltem Sprecher kam Mantau auch die Aufgabe als „Glücksfee“ zu, doch dieser schien er nicht ganz gewachsen. Sein Griff in den Lostopf bescherte ausgerechnet seinem eigenen Verein die am stärksten besetzte Staffel: In der neuen Bundesligasaison werden die Männer vom Babelsberger Konsumhof gemeinsam mit dem deutschen Rekordmeister Velberter BC und dem BC Straubing um den Staffelsieg boxen. Die andere Staffel bilden schließlich die KG Hertha BSC/BC Cottbus, der BSK Seelze und der Nordhäuser SV. Neben der sportlichen Herausforderung kommen auf die Motor-Mannen nun auch weite Reisen von 500 und 600 Kilometern zu.
Der Saisonstart ist für den 22. Oktober vorgesehen: Dann empfangen die Babelsberger aller Wahrscheinlichkeit nach den Velberter BC. Bis dahin gönnen sich die Athleten noch ein wenig Ruhe – erst Ende des Monats bittet Mantau zum Trainingsauftakt. Der tschechische Halbschwergewichtler Chladek Zdenek bereitet sich in seiner Heimat vor und auch Schwergewicht Vitalius Subacius wird fehlen. Der mehrfache litauische Meister weilt im Hinblick auf seine WM-Teilnahme in Aserbaidschan zum Trainingslager in Weißrussland.
Mit den beiden Kölnern Artur Brill im Leicht- und Denis Radovan im Mittelgewicht stoßen indes zwei Deutsche U 21- Meister ins Team. Mit zwei Halbschwergewichtlern ist Mantau noch in Gesprächen: „Das sieht aber alles sehr gut aus.“
Henner Mallwitz
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