MEINE Woche: Klarkommen

Vor drei Wochen bin ich aus Skopje, der Hauptstadt Mazedoniens, zurückgekommen. Ich habe dort mein Freies Soziales Jahr im Ausland (kurz FSJiA) als Zivildienstersatz abgeleistet, für 11 Monate in einem internationalen Kindergarten. Nun bin ich zurück. In meinem „alten Leben“ Es fühlt sich komisch an. Alles hat sich verändert. Erst kam mein altes Zimmer. So viele Sachen darin, die ich in den vergangenen Monaten vergessen hatte – eine große Erlebniskiste. Dann mein Dorf und die Natur drum herum – schöne Nachmittage mit Herbstwetter Meine Freunde – der nächste Schritt. In einem Jahr hat sich geklärt, wer sich für einen interessiert, für wen man sich interessiert Obwohl es sehr interessant ist, zu sehen, wie sich jeder entwickelt hat, will ich mich einigeln. Jeder stellt die selben Fragen, aber keiner scheint sich wirklich dafür zu interessieren. Fast jeder ist mit sich selbst beschäftigt – das Leben geht weiter. Auf kostbaren Erinnerungen bleibt man sitzen, überlegt, ob es sich lohnt sie herauszuholen für jeden und alles; Anfangs habe ich jedem noch alles detailliert erzählen wollen Befremdlich! Damit muss ich erst einmal klarkommen. Hier ging alles auch ohne mich weiter!

Derweil tragen mich die Winde wieder fort – gestern musste ich mich um meinen Mietvertrag kümmern, ich ziehe im Oktober nach Jena, werde dort anfangen zu studieren, eine Wohnung mit neuen Mitbewohnern habe ich gefunden.

Vorgestern war ich im Filmmuseum, habe einen guten Film gesehen, „Candy“. Vielleicht hat die Stadt in mir wieder die Unternehmungslust geweckt. Gestern etwas mit einem alten Freund unternommen, heute geht es nach Berlin, um eine Freundin zu sehen. Eine finnische Bekannte wird vielleicht am Freitag zu Besuch kommen. Und ich glaube, auch ich komme langsam psychisch wieder in Deutschland an.

Carsten Simon ist 20 Jahre alt und wohnt gerade in Göhlsdorf bei Potsdam