Sport: Klassenerhalt könnte heute klappen
Fußball-Drittligist SV Babelsberg 03 empfängt heute den abstiegsbedrohten FC Carl Zeiss Jena
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Er dirigiert derzeit Babelsbergs Abwehr, obwohl er eigentlich lieber weiter vorn spielt. „Macht nichts, ich habe kein Problem damit“, sagt Tom Schütz, der beim Fußball-Drittligisten SVB 03 derzeit als Innenverteidiger statt als Sechser vor der Abwehr spielt. „Ich stelle mich in den Dienst der Mannschaft.“ Und zwar beeindruckend. Die Nulldreier spielen seit Ende März kontinuierlich erfolgreich, sind seit fünf Spielen ungeschlagen, gewannen dabei viermal und trotzten zuletzt Spitzenreiter Eintracht Braunschweig in dessen Stadion einen Punkt ab (1:1). Grund genug, am heutigen Dienstag im Heimspiel gegen den Tabellen-15. FC Carl Zeiss Jena mit breiter Brust aufzulaufen. „Mittlerweile können wir uns mit dem Punkt in Braunschweig anfreunden, obwohl an dem Tag sogar noch mehr für uns drin war“, meint Tom Schütz. „Nun wollen wir am Dienstag nachlegen.“ 40 Punkte hat der Tabellen-13. Nulldrei inzwischen auf dem Konto, mit einem Sieg über Jena wären es 43. „Und mit so vielen Punkten sollten wir die Klasse gehalten haben, auch wenn rechnerisch dann noch einiges möglich wäre. Dann müsste sich aber schon die ganze Welt gegen uns verschwören.“
Schütz geht davon aus, dass das heutige Heimspiel gewonnen werden könne, „wenn wir die Leistung abrufen, die wir in den letzten Wochen gezeigt haben“, sagt er. „Ein weiterer Heimsieg am Dienstag ist unser erklärtes Ziel. Was nicht einfach werden wird, denn Jena steht mit dem Rücken zur Wand.“ Was Jens Härtel bestätigt. „Wir werden uns warm anziehen müssen“, meint Babelsbergs Co-Trainer, der die Thüringer am Samstag beim 1:2 daheim gegen Unterhaching beobachtete. „Jena ist nicht zu unterschätzen und tut sich auswärts ohne das kritische Heimpublikum leichter.“
Was Jenas Coach Wolfgang Frank sehnlichst erhofft, denn sein Trainerstuhl wackelt laut Fachblatt „Kicker“ nach dem achten Spiel ohne Sieg bedenklich. „Das hat hier nichts mit Arbeitseinstellung zu tun. Wir sind hier nicht auf der Insel der Glücksseligkeit“, wird Aufsichtsratsboss Reinhardt Töpel vom „Kicker“ zitiert. Frank demonstriert äußerlich Gelassenheit. „Ich konzentriere mich zu 100 Prozent auf meinen Job. Jetzt kann es doch nur heißen, zusammenzustehen, keine unnötigen Baustellen aufzumachen und die Ruhe zu bewahren“, erklärt er auf der Klub-Homepage. Er reiste gestern mit seiner Mannschaft in Potsdam an und lässt heute Vormittag noch einmal trainieren – ohne Stürmer Sebastian Hähnge (8 Saisontore) und Mittelfeldmann Torsten Ziegner. „Beide sind nicht in der physischen Verfassung, der es jetzt bedarf“, begründet Frank dies auf der Homepage. Journalistennachfragen, ob es dem Trainer nicht auch um ein Zeichen ginge, dass er setzen wolle, verneinte Frank. „Es ist in erster Linie eine sportliche Entscheidung.“
Babelsberg dagegen kann bis auf den langzeitverletzten Hoffmann und Daniel Zacher (krank) personell aus dem Vollen schöpfen. Tom Schütz jedenfalls, mit dem es erste Gespräche über eine Verlängerung seines im Sommer auslaufenden Vertrags mit Nulldrei gab, klagt nicht über die vergangenen englischen Wochen, die derzeit noch fortgesetzt werden, denn bereits am kommenden Samstag spielt der SVB beim Tabellen-Achten 1. FC Heidenheim. „Englische Wochen gehören dazu“, sagt Schütz. „Es gibt doch nichts Schöneres, als jeden zweiten, dritten Tag ein Spiel zu haben. Wir sind ja Fußballer geworden, um zu spielen, und nicht, um vorwiegend zu trainieren.“
Anpfiff ist heute um 19 Uhr.
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