zum Hauptinhalt

Sport: „Klassenerhalt war wichtig für unser Konzept“ Marcell Fensch über die Nachwuchsarbeit des SVB

Marcell Fensch, was ging Ihnen als Nachwuchs-Chef des SV Babelsberg 03 durch den Kopf, als die A-Junioren Ihres Vereins am letzten Sonntag den Klassenerhalt in der Regionalliga Nordost geschafft hatten?Ich habe mich riesig für die Jungs gefreut, die sich in den letzten Spielen noch einmal gestrafft und einen großen psychischen Druck gemeistert haben.

Stand:

Marcell Fensch, was ging Ihnen als Nachwuchs-Chef des SV Babelsberg 03 durch den Kopf, als die A-Junioren Ihres Vereins am letzten Sonntag den Klassenerhalt in der Regionalliga Nordost geschafft hatten?

Ich habe mich riesig für die Jungs gefreut, die sich in den letzten Spielen noch einmal gestrafft und einen großen psychischen Druck gemeistert haben. Und mir ist ein großer Stein vom Herzen gefallen, denn der Klassenerhalt war enorm wichtig für unser ganzes Nachwuchs-Konzept.

Warum?

Unser Ziel ist es, Spieler für die erste Mannschaft auszubilden, und das schafft man in keiner unteren Spielklasse. Deshalb ist alles darauf ausgerichtet, dass die A-Junioren in der Regionalliga spielen und dort richtig gefordert werden. Das ist übrigens auch ein gutes Argument, um weitere Talente nach Babelsberg zu holen.

Jetzt sind auch die U17-, also die älteren B-Junioren, des SVB in die Regionalliga aufgestiegen, aus der sie 2003 und 2005 nach jeweils nur einjähriger Zugehörigkeit wieder abgestiegen waren. Droht das Gleiche jetzt erneut?

Nein, denn wir haben aus früheren Fehlern gelernt. Damals sind wir die Regionalliga zu leichtgläubig angegangen, diesmal bereiten wir das professioneller vor. Martin Nitzsche und Thomas Schulz, die beiden Trainer, sichten schon seit vier Wochen Jungen, um ihre Mannschaft für die kommende Saison zu verstärken. Außerdem klettern die bisher sieben besten Mannschaften der Regionalliga jetzt in die neue B-Junioren-Bundesliga.

Ihre U15, also die C-Junioren, wurden Landesmeister. Ihnen fehlt noch eine Aufstiegsmöglichkeit.

Hier ist ebenfalls eine Regionalliga in Sicht, in die wir dann natürlich auch wollen. Wir müssen versuchen, in allen Altersklassen in der höchsten Liga zu spielen.

Der SVB strebt in Kooperation mit der Babelsberger Goethe-Gesamtschule eine fußballbetonte siebente Klasse an – wie weit sind Sie dabei?

Die Resonanz auf unseren Aufruf im Winter war sehr gut, so dass mit dem neuen Schuljahr eine neue siebente Klasse entstehen wird, in der etwa 80 Prozent der Schüler von uns gesichtete Fußballer sind.

Auf der Mitgliederversammlung des SVB am Dienstagabend sagten Sie, die Nachwuchsarbeit des Vereins sei bisher drittklassig und müsse zweitklassig werden. Wie meinen Sie das?

Erstklassig ist die Nachwuchsarbeit bei Klubs wie Hertha BSC und Cottbus, zweitklassig die bei Traditionsvereinen wie Dynamo Dresden und 1. FC Magdeburg. Um mit solchen Regionalliga-Vereinen mithalten zu können, benötigen wir auch Internatsplätze für Talente von weiter weg. Außerdem muss die Platzkapazität für das Training verbessert werden. Wir stoßen auf der Sandscholle, auf der sich alle 17 Nachwuchsmannschaften tummeln, an so viele Grenzen.

Auf der Sandscholle, so war zu hören, wird nicht nur gekickt, sondern auch gebüffelt.

Stimmt. Unser U16-Trainer Enrico Gro- ße, selbst Lehramts-Student, bietet dort gemeinsam mit Kommilitonen und Lehrern für Jungs, die das wünschen, dreimal in der Woche zwischen Unterricht und Training Nachhilfeunterricht an. Das stieß schon auf große Resonanz und soll weiter ausgebaut werden.

Das Interview führte Michael Meyer.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })