zum Hauptinhalt
Designerin. Christin Lau arbeitet an einem neuem Entwurf.

©  Andreas Klaer

Landeshauptstadt: Kleider für mehr als einen Tag

Designerin eröffnet Modeatelier am Ostersamstag

Stand:

Eine Lampe erhellt den weiß gestrichenen Raum. Auf dem Tisch darunter ist ein Stoffballen ausgebreitet. Das Licht wirft dunkle Schatten auf das grün-weiß-gestreifte Material. Auf der linken Seite stehen Schneiderpuppen am Fenster. In einem Spiegel sieht man die Seidenkleider, die sie tragen: ein weißes mit schwarzem Muster und ein grünes mit weißen Punkten.

Alle Entwürfe stammen aus der Feder von Christin Lau. Grün steht für die Potsdamer Designerin für Hoffnung und Neuanfang. Tatsächlich beginnt sie wieder von Neuem: Am Ostersamstag eröffnet sie ihre Atelierwerkstatt in der Mittelstraße 22. Ab 13 Uhr können dann im Holländerviertel ihre Entwürfe für die Sommerkollektion 2012 bestaunt werden. Aus dem Atelier in der Jägerstraße hatte sie wegen Bauarbeiten wegziehen müssen. Im Mittelpunkt ihrer neuen Arbeit steht das Thema „Klarheit“. Eine zentrale Rolle spielen die Farben Grün, Pink und Rot – sie sollen die Lust auf den Frühling wecken.

„Für mich steht die Individualität einer Kundin im Vordergrund. Die Kleidung ist ein Ausdrucksmittel der Persönlichkeit. Die Trägerin soll auf gar keinen Fall verkleidet wirken, sondern sich in ihrer Kleidung wohlfühlen“, sagt die 46-Jährige über ihre Arbeit. Tatsächlich möchte sie, dass ihre Mode zeitlos und individuell wirkt. Ihre Entwürfe sollen alle Altersgruppen anziehen können – von der Konfirmandin bis hin zur Brautjungfer. Was sie nicht möchte, ist, dass ihre Sachen nur zu einem einzigen Anlass tragbar sind. Das Kleid für den Abschlussball soll genauso gut für einen sommerlichen Tag im Café geeignet sein.

„Meine Inspiration schöpfe ich sowohl aus der Psychologie, als auch aus der Philosophie und der Soziologie“, berichtet die studierte Modedesignerin. Sie entwirft alle Sachen selbst und legt großen Wert auf hochwertige Naturmaterialien, wie beispielsweise Bambusstoff. Der sei sogar sehr gut für Allergiker geeignet, da er leicht und luftig sei und nicht kratzt. Diese ausgesuchten Stoffe sind auch für die Preise verantwortlich: Ein Kleidungsstück kostet zwischen 70 und 400 Euro. „Mit dem Atelier habe ich mir einen Kindheitstraum verwirklicht. Mein Wunsch für die Zukunft ist jetzt nur noch, meine Stücke in allen Größen anbieten zu können“, träumt Christin Lau.

Neben ihrer Tätigkeit im Atelier bietet sie noch jeden Mittwoch Nähkurse an. Außerdem gibt sie im Evangelischen Gymnasium in Hermannswerder Theaterkurse. Zusammen mit Schülern der achten Klasse entwirft und schneidert sie die Kostüme für Aufführungen.

Gerrit-Freya Klebe

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })