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Sport: Kleiderfrage starker Männer Judoka stellen Bundesligateam vor
Es war ein ungleiches Duell. Die Kontrahenten so verschieden, wie sie nur aussehen können, wenn Judoka und Ringer gemeinsam auf die Matte gehen.
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Es war ein ungleiches Duell. Die Kontrahenten so verschieden, wie sie nur aussehen können, wenn Judoka und Ringer gemeinsam auf die Matte gehen. Im Rahmen der Vorstellung der Bundesligamannschaft des UJKC trafen am vergangenen Freitag unter dem Motto „Potsdams stärkstes Team trifft auf Potsdams starke Typen" die Judoka des UJKC Potsdam und die Ringer vom RC Germania Potsdam aufeinander.
Doch tatsächlich schien das größte Problem die höchst unterschiedliche Sportbekleidung zu sein. „Ich wusste gar nicht, was ich mit der Jacke machen soll“, meinte Stefan Barde, Kapitän des Regionalligateams der Ringer. In seinem Ringeranzug fühle er sich doch deutlich wohler. Bei den beiden Duellen, zunächst im Ringen, dann im Judo, hatte es Barde mit Tom Dielforder zu tun. „Ich bin mit der Jacke groß geworden“, sagte Dielforder, für den hingegen die spärliche Bekleidung beim Ringen erst einmal ungewohnt war.
Tom Dielforder ist einer der jungen Athleten, die das Grundgerüst der UJKC für die im Mai beginnende Bundesligasaison bilden sollen. Denn beim UJKC setzt man in diesem Jahr auf den eigenen Nachwuchs. Nach dem Weggang von Igor Wandtke nach Großhadern muss nun ein großes Loch gefüllt werden. „Igor war ein absoluter Punktegarant. Wir stehen jetzt vor der großen Aufgabe, das aufzufangen", sagt Dielforder, der wie Wandtke in der Gewichtsklasse -73 kämpft. Nach zwei Einsätzen in der vergangenen Saison erhofft sich der Sportschüler in seiner letzten Juniorensaison in der Altersklasse U 21 noch mehr Starts in der höchsten deutschen Judoliga. „Ich habe jetzt noch ein Jahr Zeit, eine Form aufzubauen, mit der ich bei den Männern Fuß fassen kann.“ Der Saison und den hohen Anforderungen im Männerbereich sieht Tom Dielforder deshalb auch noch mit großem Respekt entgegen. „Wir haben viele junge Kämpfer dabei. Uns fehlt manchmal noch die taktische Cleverness und die Erfahrung gegen die Älteren“, meint er.
Von taktischer Cleverness war bei dem Showkampf im Dojo des UJKC Potsdam viel zu sehen. Weder Ringer noch Judoka wollten sich vom Kontrahenten auf die Matte legen lassen. Deswegen wurde auch so kurz vor Saisonbeginn nicht auf Sparflamme gekämpft. „Beim Ringen wollte ich Stefan einfach nur von mir fernhalten. Beim Judo konnte ich dann meine Karten ausspielen“, resümierte Dielforder. Dass sich beide Sportarten aber gar nicht so sehr unterscheiden, darin sind sich Barde und Dielforder einig. „Der Zweck und Sinn beider Sportarten ist derselbe: den Gegner auf die Matte zu bringen“, meint Barde. Mit einem Unentschieden nach sieben Kämpfen im Judo und sieben Kämpfen im Ringen trennten sich Potsdams stärkstes Team und Potsdam starke Typen am Ende leistungsgerecht. Und so wird letztlich aus einem eigentlich ungleichen Duell doch ein Kampf auf Augenhöhe. Chantal Willers
Chantal Willers
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