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Landeshauptstadt: Kleine Patienten

Kinder-Lesestunde im Ernst von Bergmann Klinikum

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Kinder-Lesestunde im Ernst von Bergmann Klinikum Innenstadt. Etwas unruhig rutschten die Kleinen gestern Nachmittag auf ihren Stühlen hin und her. Sie lauschten den Weihnachtsgeschichten und -gedichten, die ihnen Schauspielerin Julia Biedermann und die CDU-Bundestagsabgeordnete Katherina Reiche vorlasen. Zehn Kinder der Kinderstation des Klinikums Ernst von Bergmann ließen sich im sterilen Aufenthaltsraum auf die vorweihnachtliche Zeit einstimmen. Zu erst schlich sich der Superhund der Familie Brown durch eine weihnachtliche Geschichte und verzehrte den für Heiligabend bestimmten Truthahnbraten. Dann las Reiche kurze Gedichte über die Adventszeit und über Knecht Ruprecht, der für die guten Kinder Geschenke und für die unartigen Kinder einen Stock eingepackt hat. Doch die kleinen Patienten taten sich schwer, den Gedichten und Geschichten zu folgen. Schließlich müssen sie im Krankenhaus ausharren, obwohl bald das zweite Adventslicht das kommende Weihnachtsfest ankündigt. Doch damit sich die Kinder wohl fühlen, hat Reiche noch Lebkuchen für die Patienten ausgepackt. So konnten sie sich stärken, während ihnen Biedermann über die Reise der Heiligen Drei Könige Kaspar, Melchior und Balthasar erzählte. Zum Abschluss der vorweihnachtlichen Lesestunde füllte Reiche mit ihrem Gedicht noch die Stiefel des Nikolaus. Auch der Chef der Kinderstation, Michael Radke, schaute in die kleine Runde herein und freute sich sehr über die beiden Vorleserinnen. „Die Kinder werden bei uns mit Musikstücken auf Weihnachten eingestimmt oder ein Chor singt hier, aber so etwas hatten wir noch nicht“, sagte Radke. Auch für Julia Biedermann war das Lesen vor Kindern eine Premiere. „Ich habe mich bei der Auswahl der Geschichten von meiner Nichte und meinem Neffen beraten lassen. Wäre toll, wenn wir das wiederholen könnten“, erklärte Biedermann. Chefarzt Radke wäre das nur recht. „Die Kinder spielen hier Gameboy, Computer oder schauen mit ihren Eltern fern, aber nach Büchern werden sie in den Krankenzimmern vergebens suchen“, erklärte Radke. Insgesamt seien auf der Kinderstation zur Zeit 53 Patienten, aber die meisten von ihnen würden Weihnachten gesund zu Hause feiern können. „Wir haben in unserer Kinderklinik eine sehr kurze Verweildauer von 3,9 Tagen“, erläutert der Chefarzt. Da habe sich einiges in der Einstellung der Eltern gewandelt. Früher hätten die Kinder mehrere Wochen im Krankenhaus verbracht, „heute reißen uns die Eltern ihre Kinder aus der Hand, sobald sie wieder halbwegs fit sind.“ Michael Kaczmarek

Michael Kaczmarek

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